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Ratgeber Garten: Gräser So pflanzen, pflegen und nutzen Sie Gräser im Garten

Ob als Zierde, Lebensraum für Tiere oder Bodenverbesserer – heimische Gräser und alte Getreidesorten bereichern jeden Garten. SRF-Gartenexpertin Silvia Meister erklärt, wie man sie richtig pflanzt, pflegt und nutzt – und warum sie auch für Töpfe, Blumensträusse und in der Küche geeignet sind.

Gräser sind mehr als nur grüne Verzierung im Garten. Heimische Arten sind besonders wertvoll: Sie sind robust und fördern die Biodiversität.

Bunte Schönheit und Abwechslung für Garten und Terrasse durch Gräser

Gräser bringen Bewegung, Leichtigkeit und zarte Farbtöne in den Garten – von Silber über Beige bis zu sanftem Rosa. Besonders heimische Arten wie Raugras, verschiedene Schmielen und Seggen sind nicht nur optisch reizvoll, sondern auch ökologisch wertvoll. Je nach Art gedeihen sie an sonnigen, trockenen Standorten ebenso wie im kühlen Schatten.

SRF-Gartenfachfrau Silvia Meister empfiehlt, vermehrt auf heimische Gräser zu setzen, da exotische Arten wie Chinaschilf invasiv werden könnten. Für Töpfe eignen sich kompakte Arten wie die Lockerährige Segge – sie ist langlebig und dekorativ.

Gräser als Lebensraum für Kleintiere

Heimische Gräser bieten Nahrung und Schutz für viele Tiere: Schmetterlingsraupen fressen ihre Blätter, Spinnen spannen Netze zwischen Halmen, Igelfamilien finden unter grossen Horsten ein trockenes Versteck. Besonders wertvoll sind sogenannte Altgrasstreifen – ungemähte Bereiche, die Rückzugsorte für Heuschrecken, Käfer und Wildbienen bieten.

Silvia Meister rät, beim Mähen von Blumenwiesen stets vom Rand her Richtung Altgras zu arbeiten, damit Tiere dorthin flüchten können. So wird der Garten zur Oase der Biodiversität.

Wintergetreide: Dekoration und Bodenschutz

Alte Wintergetreidesorten wie Schwarzer Emmer oder Pfauengerste sind nicht nur schön für Trockensträusse, sondern auch nützlich für den Boden. Ihre Wurzeln lockern die Erde und binden Nährstoffe, die sonst ins Grundwasser gelangen könnten.

Die Aussaat erfolgt im Herbst, die Ernte im folgenden Sommer. Meister empfiehlt, Kornblume und Klatschmohn gleich mitzusäen – für einen farbenfrohen Strauss im Juni. Wichtig: Es ist kein Dünger nötig, nur ein feines Saatbett und Schutz vor Vögeln durch Gartenvlies.

Mais: Genuss aus dem eigenen Garten

Auch Maispflanze gehört ebenfalls zur Familie der Gräser. Ob Zuckermais vom Grill, Polenta oder Popcorn – Mais ist vielseitig und lässt sich auch im eigenen Garten anbauen. Meistens trägt jede Pflanze zwei Kolben. Zuckermais wird milchreif – wenn die Körner noch weisslich-gelblich und mit einer milchigen Flüssigkeit gefüllt sind – geerntet, Popcorn- und Polenta-Mais erst im Herbst. Wichtig: nur eine Sorte pro Garten, da sich Mais leicht kreuzt und der Geschmack leidet.

Ziermais begeistert mit bunten, glasigen Körnern – von Gelb über Rot bis Blau. Die Gartenexpertin empfiehlt, die Kolben nach der Ernte gut zu trocknen – für Dekoration oder Popcorngenuss.

Gräserpflege im Spätsommer

Gräser sind pflegeleicht – besonders im Spätsommer, wenn viele Arten blühen. Herbstblühende Gräser wie Pfeifengras sollten jetzt nicht gestört werden, sondern erst im Frühling geteilt und gesetzt werden. Frühlingsblühende Arten wie Schwingel oder Zittergras hingegen können jetzt verjüngt und neu gepflanzt werden.

Silvia Meister rät, Gräser im Winter stehenzulassen – sie rascheln im Wind, glänzen im Reif und setzen filigrane Akzente. Nur Pampasgras wird zum Schutz vor Winternässe zusammengebunden.

Radio SRF 1, Ratgeber, 25.08.2025, 11:08 Uhr. ; 

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