Im 17. Jahrhundert kam die Glasflasche auf und breitete sich im 18. Jahrhundert mehr und mehr aus. Doch nicht vor der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie zum populärsten Behälter für Wein: Das Glas ist geschmacksneutral und gibt keine Stoffe, die den Geschmack verändern oder giftig sind, an die Flüssigkeit ab. Zuvor war Wein in Fässern, Bottichen und Kübeln gelagert und in Metall- oder Keramikkrügen serviert worden.
Der Korken, ein problematischer Mitläufer
Mit dem Aufkommen der Glasflasche setzte sich im 18. Jahrhundert auch der Korkverschluss durch, der aus der Rinde der Korkeiche hergestellt wird. Zuvor waren Flaschen mit Holz-, Ton- oder Glasstöpseln verschlossen worden. Doch im Gegensatz zu diesen Stopfen verschliesst der Korkzapfen eine Glasflasche luftdicht und verhindert, dass der Wein innert Kürze oxydiert. Weine sind dadurch länger haltbar geworden und können nun auch in der Flasche nachreifen. Leider sind Korkverschlüsse auch nicht unproblematisch.
Drehverschlüsse als Alternative zum Korken
Untersuchungen haben gezeigt, dass mindestens fünf Prozent der Weine, die mit einem Naturkorken verschlossen sind, nicht nur geschmacklich beeinträchtigt, sondern oft auch untrinkbar sind: Weil sie einen muffigen Korkgeschmack aufweisen. Das ist eine hohe Ausfallquote. Kein Wunder, dass man nach anderen Verschlusssystemen sucht, um den Konsumenten einwandfreie Weine zu garantieren. Ein Verschlusssystem, das in den letzten Jahren perfektioniert wurde und sich nun auch in der Weinwelt mehr und mehr durchsetzt, ist der Drehverschluss. Bei Langzeit-Versuchsreihen hat sich gezeigt, dass Drehverschlüsse zurzeit die beste Alternative zu Korkverschlüssen sind.
Ein Set von Rot- und Weissweingläsern genügt
Auch Weingläser waren lange Zeit ein Luxusgegenstand. Allgemein erschwinglich wurden sie erst, als man Glas industriell herzustellen begann. Das typische Weinglas ist ein tulpenförmiger Kelch mit einem Stiel. Da man beim Weintrinken auch das Bouquet riecht, ist es wichtig, dass die Gläser ein nicht zu kleines Volumen haben und sich gegen oben verjüngen. So kann ein Wein am besten zeigen, was in ihm steckt. Auch wenn die Glashersteller empfehlen, für jeden Weintyp ein bestimmtes Glas zu verwenden, so genügt es, wenn man je ein Set von guten Weisswein- und Rotweingläsern besitzt. Seit einigen Jahren gibt es aber auch formschöne Einheitsgläser, in denen sich praktisch jeder Wein von seiner besten Seite zeigen kann. Ein gutes Glas zeichnet sich auch dadurch aus, dass es nicht zu klein und der Glasrand fein und dünn ist.