«Sammler sind glückliche Menschen», soll schon Goethe gesagt haben. Auch die moderne Hirnforschung belegt diese Aussage. Die Vorfreude auf ein neues Stück, vielleicht auf das Letzte noch fehlende in der Sammlung, aktiviert das Belohnungssystem im menschlichen Gehirn. «Es weckt so Glücksgefühle», betont die amerikanische Neurologin und Buchautorin Shirley M. Mueller. Sie ist selber passionierte Sammlerin.
Der Jeans-Sammler
Dass auch Sammeln Glücksgefühle wecken kann, weiss auch Ruedi Karrer. Jeans sind für ihn mehr als ein Kleidungsstück. Sie sind sein Leben. Ruedi Karrer sammelt seit 50 Jahren Jeans. Mittlerweile besitzt er über 14'000 Kleidungsstücke. In einem Dachstock in Zürich führt er das weltweit einzige markenunabhängige Jeansmuseum.
Sieht er jemanden auf der Strasse mit interessanten Jeans, verteilt er seine Visitenkärtchen, mit der Bitte, die Hosen eines Tages doch dem Museum zu vermachen.
Windrädli-Zauber auf dem Ricken
Auf dem Ricken zieht Hans Luder seit über zwei Jahrzehnten die Aufmerksamkeit mit seiner farbenfrohen Windräderkollektion auf sich. Sein Stand hat mittlerweile eine eigene Anhängerschaft gefunden, die von den lebhaften Windspielen angezogen wird. Täglich investiert der ehemalige Pöstler rund zwei Stunden in den Aufbau und weitere eineinhalb Stunden für den Abbau seines Standes. Trotz Herausforderungen wie Stürmen schätzt er die positiven Erlebnisse, wenn die Kunden vor Freude strahlen.
Hinter den Kulissen der Kinowelt
Film-Requisiten-Sammler Roman Güttinger aus Frauenfeld ist seit seinem 16. Lebensjahr leidenschaftlicher Sammler. Über Jahrzehnte hat er eine beeindruckende Kollektion angehäuft, die mittlerweile fünf Lagerräume füllt.
In seiner Sammlung finden sich begehrte Stücke wie die Turnschuhe von Tom Hanks aus «Forrest Gump», eine Originalperücke von Johnny Depp aus «Fluch der Karibik», das Skelett des «Terminators», ein Kostüm aus dem Film «Aliens», der Heilige Gral und weitere Requisiten aus der «Indiana Jones»-Trilogie sowie das Original Hoverboard aus «Zurück in die Zukunft».
Trotz fehlendem Katalog behält er stets den Überblick. Um Platz zu schaffen, veranstaltet Güttinger regelmässig Lagerverkäufe bei sich zu Hause, vor allem an den Wochenenden. Aktuell sucht er nach einem geeigneten Ort für sein eigenes Museum.
Die Suppenschüssel-Sammlerin
Christina Schneider aus Herrenhof pflegt eine Sammlung von 45 Suppenschüsseln mit den dazu passenden Deckeln. Vor über 50 Jahren wurde der Grundstein für dieses einzigartige Hobby gelegt, als sie die praktische Suppenschüssel ihrer Grossmutter erbte. Seitdem hat sie nicht nur diese Tradition bewahrt, sondern auch ihre Sammlung mehrmals stolz der Öffentlichkeit präsentiert.
Was sammeln Sie?
Welche Sammlungen verbergen sich noch in den Wohnungen und Kellern der Schweiz? Haben Sie selbst eine einzigartige Sammelleidenschaft? Teilen Sie Ihre Geschichten in den Kommentaren dieses Artikels!