Musik verbindet. Und Musik entspannt. Nicht nur beim Hören, auch beim Selbermachen, wie zum Beispiel beim Singen in einem Chor. Der Basler Chor « ChorBasel » hat im Rahmen eines Konzertes zum Thema «Küssen» eine eigene «Kussstatistik» erstellt.
Schon einige Chorbabys
Das Ergebnis war für die Chormitglieder kaum überraschend: «Unser Chor ist auch eine Plattform, auf der man sich kennen und lieben lernt», sagt beispielsweise Chormitglied Cordula Lötscher.
So gäbe es bereits viele Pärchen und Chorkinder. Einige haben aber auch nur eine kurze, vorübergehende Beziehung geführt.
Diese Umfrage ist natürlich nicht repräsentativ. Aber sie zeigt, dass Singen verbindet. Das bestätigt auch Chormitglied Marianne Stokar. Sie ist bereits seit 15 Jahren in diesem Chor. «Man macht zusammen Musik und muss somit automatisch auf die anderen Chormitglieder achten. Man muss sich im gemeinsamen Klang und Ton finden.»
Herzen schlagen im Gleichtakt
Die Verbindung geht aber noch weiter: Wer in einem Chor singt, hat die gleiche Herzfrequenz wie seine Chorgschpändli. Die Herzen schlagen synchron. Dies zeigen Schwedische Forscher der Universität Göteborg unter der Leitung von Björn Vickhoff.
Der Test fand mit 15 jungen Erwachsenen statt. Das Ergebnis: Das kontrollierte Ein- und Ausatmen bringt auch den Herzrhytmus in den Gleichtakt. Denn jedes Chormitglied atmet an denselben Textstellen. Und: Gesänge mit langen Phrasen erreichen den gleichen Effekt wie die Atemübungen beim Yoga. Dies verstärkt wiederum die natürliche und gesunde Schwankung der Herzrate.
Im Klangstuhl: Musik als Thearpie
Singen tut also gut – in jeglicher Hinsicht. Aber auch die Musik, die Klänge werden seit Jahren in Musiktherapien eingesetzt. Beispielsweise in den unversitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) in Basel. So wird Musik eingesetzt bei psychosomatischen Störungen, Verkrampfungen, Angstzuständen etc. Hier kann der sogenannte «Klangstuhl» helfen.
Der Klangstuhl ähnelt einem Ohrensessel, ist aber vollständig aus Holz gefertigt. Die Lehne ist auf der Rückseite mit Saiten bespannt. So entstehen für die Patienten und Patientinnen einmalige Klangwelten, in der sie sich entspannen können. Die Fibrationen wirken unter anderem krampflösend.