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Teurere Autobahnvignette Ist Autofahren in der Schweiz zu billig? Oder zu teuer?

Müsste beispielsweise die Autobahnvignette teurer werden? Oder werden Autofahrer schon genug geschröpft? Wir wollen Ihre Meinung hören!

Ab Freitag, 1. Dezember, gilt die neue Autobahnvignette 2024. Neu gibt es sie entweder elektronisch oder wie gewohnt als Aufkleber. Am Preis wurde seit 28 Jahren nicht gerüttelt: 40 Franken.

Ist die Vignette zu billig?

Das könnte sich vielleicht bald ändern. Mitte November meldeten verschiedene Medien, dass der Bundesrat eine Erhöhung des Preises erwäge. Ein Postulat aus dem Kanton Tessin fordert vom Bundesrat, eine Preiserhöhung zu prüfen. Gleichzeitig soll die Vignette für gewisse Fahrzeuge auch auf Passstrassen obligatorisch werden.

Hand klebt Autobahnvignette an Windschutzscheibe.
Legende: Stabiler Preis seit 28 Jahren: Die Schweizer Autbahnvignette kostet noch immer CHF 40. Keystone/Gaetan Bally

Damit soll einerseits mehr Geld für den Ausbau der Strassen zur Verfügung stehen. Andererseits soll damit auch der Verkehr in den Alpen besser gelenkt werden.

Autofahren heute günstiger als vor 15 Jahren

Vor 10 Jahren wurde eine Erhöhung bei der Autovignette vom Stimmvolk wuchtig verworfen. Damals wollte der Bundesrat den Vignettenpreis von 40 auf 100 Franken erhöhen. Nun kommt das Thema wieder aufs Tapet. Ein Vergleich des Tagesanzeigers zeigt: Autofahren ist heute fast vier Prozent günstiger als noch vor 15 Jahren. Die Preise im ÖV stiegen gemäss Bundesamt für Statistik im gleichen Zeitraum um 18 Prozent.

Eine weitere Herausforderung ergibt sich durch die Elektromobilität, sagt Ruedi Blumer, Präsident des Verkehrs-Club der Schweiz VCS: Weil immer mehr Elektroautos verkauft werden, sinken die Einnahmen aus der Mineralölsteuer, welche auf Benzin und Diesel erhoben wird. Dieser Zustupf für die Strasse via Zapfsäule fällt künftig immer mehr weg. Zudem kämen Autofahrerinnen und Autofahrer nicht für ihre externen Kosten wie Lärm, Abgase etc. auf.

«Nicht auf Vorrat Töpfe füllen»

Christian Müller vom Vorstand des Automobil Club der Schweiz ACS sagt: «Die Strassen sind gut finanziert, die Beiträge sind hoch genug.» Er wehrt sich entschieden dagegen, beispielsweise mit einer teureren Autobahnvignette auf Vorrat Töpfe zu füllen, die am Schluss vielleicht sogar woanders verwendet würden. Erst wenn der Beweis erbracht sei, dass bei der Finanzierung des Strassenausbaus Lücken bestünden, könne man über höhere Abgaben oder Gebühren diskutieren, sagt Christian Müller. Zudem bedeute Mobilität auch wirtschaftlichen Wohlstand. Man solle Mobilität nicht verteuern.

Ist Autofahren in der Schweiz zu billig? Oder zu teuer? Müsste die Autobahnvignette endlich teurer werden? Oder werden Autofahrer zu Unrecht geschröpft? Diskutieren Sie in den Kommentaren mit.

Gäste: 

  • Autofahren ist in der Schweiz nicht zu billig: Christian Müller, Zentralvorstand Automobil Club der Schweiz, ACS
  • Autofahren ist in der Schweiz zu günstig: Ruedi Blumer, Präsident Verkehrs-Club der Schweiz, VCS

Arena, SRF 1, 22:45, 24. November 2023

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