In der Schweiz ist mehr als die Hälfte der neuen Autos ein Sport Utility Vehicle, kurz SUV. Dies zeigen die jüngsten Verkaufszahlen. Von den zehn meistverkauften Fahrzeugen gehören sieben zur Kategorie SUV. Offensichtlich schätzen viele Käuferinnen und Käufer ihren Komfort, die erhöhte Sitzposition beim Fahren und das Gefühl von Sicherheit, das diese vermitteln.
Schlecht für die Umwelt
Doch SUV sind schwer und stark. Dies bedeutet, dass sie mehr Treibstoff verbrauchen als Kompaktwagen und deshalb auch mehr CO₂ ausstossen. Laut der Grünen Partei untergräbt dies die Klimaziele der Schweiz. Ausserdem können Unfälle mit SUV für andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer besonders gefährlich sein: Durch die Wucht und Höhe der Fahrzeuge sind Verletzungen bei Velofahrern und Fussgängerinnen im Durchschnitt grösser. Dies belegen verschiedene Studien.
Deshalb wollen die Grünen nun den SUV-Boom bremsen. Sie fordern eine zusätzliche Steuer auf PS-starke und schwere Autos. Diese Luxussteuer soll kantonal einheitlich geregelt sein und als Lenkungsabgabe funktionieren. Das heisst, die Einnahmen würden für Klimaschutzprojekte verwendet. Vorbild für die Idee ist Italien: Unser Nachbarland erhebt seit 2012 eine solche Steuer auf besonders leistungsstarke Autos; sie hat zu einem deutlichen Rückgang bei den Verkaufszahlen geführt.
Widerstand gegen zusätzliche Steuern
Für Auto Schweiz, die Vereinigung der Automobil-Importeure, ist die SUV-Steuer aber der falsche Weg: Automobilistinnen und Automobilisten deckten schon heute mehr als die Kosten, die sie verursachen. Viele Leute seien auf grosse Autos angewiesen, diese dürften nicht bestraft werden. Und grundsätzlich sei es ein freier Markt, Kundinnen und Kunden sollten jene Autos kaufen können, die ihnen gefallen. Die Importeure bedienten diesen Markt.
Noch hat das Parlament den Vorstoss der Grünen nicht behandelt. Doch im Ausland haben verschiedene Städte Massnahmen ergriffen, um SUV unattraktiver zu machen. So gelten beispielsweise in Paris oder im deutschen Koblenz deutlich höhere Parkgebühren für Offroader.
Politisch bläst den schweren und starken Autos Gegenwind entgegen – beim Publikum stehen sie hingegen hoch im Kurs.