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Diverse Gemüse
Legende: Colourbox

Umweltverträglich einkaufen Worauf achten beim nachhaltigen Gemüse-Einkauf?

Was wir essen, ist punkto Umweltbelastung nicht einfach Wurst. Alles hinterlässt seine Spuren. Das gilt selbstredend nicht nur für tierische Produkte, sondern auch für Gemüse und Früchte. Wir zeigen, wie Sie beim Gemüse-Einkauf Umwelt und Klima Sorge tragen.

Nicht nur, ob wir viel oder wenig fliegen, im Auto oder eher mit dem Velo unterwegs sind, auch was wir essen, hat Auswirkungen aufs Klima und bestimmt unseren ganz persönlichen ökologischen Fussabdruck. In der Schweiz geht ein knapper Drittel der gesamten Umweltbelastungen aufs Konto der Ernährung. Knapp die Hälfe davon entsteht wegen der tierischen Produkte, vor allem wegen des Fleisches auf unserem Speiseplan. Vergleichsweise viel weniger belastend für Umwelt und Klima sind Gemüse und Früchte. Ihr Anteil an der Umweltbelastung durchs Essen beträgt gerade mal je 4 Prozent.

Und trotzdem: Auch wenn Rüebli, Fenchel und Co. die Umwelt weit weniger belasten als Steak und Filet – ganz einfach nur nach Lust und Laune sollten Sie Ihr Gemüse trotzdem nicht einkaufen.

grüner Spargel
Legende: Spargel immer nur für kurze Zeit – Saison-Gemüse par excellence Colourbox

Saisonalität:

  • Gehen Sie wenn immer möglich mit der Saison. Kaufen Sie was jetzt wächst. So schonen Sie nicht nur Klima und Umwelt, Sie dürfen sich auch das ganze Jahr über immer wieder auf ein neues Gemüse oder eine neue Frucht freuen. Und ja, wie heisst es doch so schön: Vorfreude ist die schönste Freude! Lassen Sie sich diese nicht entgehen.
  • Übrigens à propos Saison: Da müssen Sie beim Gemüseeinkauf halt ein bisschen streng mit sich sein. Saison haben, heisst streng genommen: Ein Gemüse wächst jetzt im Freiland, draussen auf dem Feld und nicht im beheizten Gewächshaus. Wer der Umwelt wirklich Gutes tun will, trickst hier nicht.
  • Falls Sie unsicher sind, welches Gemüse jetzt gerade Saison hat, konsultieren Sie ganz einfach einen Saisonkalender. Speichern Sie sich diesen auf dem Home-Bildschirm Ihres Handys ab. Oder drucken Sie ihn aus und hängen Sie ihn sich gut sichtbar in die Küche. Wetten, dass Sie sich in Zukunft weder im Grossverteiler noch beim «Gmüesler» im Winter Sommergemüse aufschwatzen lassen.

Links zu Saisonkalender zum Herunterladen:

Verschiedene Gemüse in einer Auslage
Legende: Saisonal und regional – damit fahren Sie gut. Colourbox

    Regionalität und Transport:

  • Kaufen Sie aber nicht nur saisonal ein, sondern immer auch möglichst regional. Was mehr oder weniger vor Ihrer Haustüre wächst, muss nicht weit transportiert werden und belastet das Klima logischerweise deutlich weniger als lange Transporte.
  • A propos Transport: Dieser fällt punkto Umweltbelastung allerdings nicht so sehr ins Gewicht, wie wir oft meinen. Viel belastender sind da zum Beispiel der Einsatz von Dünger und Pestiziden oder auch der grosse Wasserverbrauch. Insbesondere dann, wenn in trockenen Gegenden Früchte oder Gemüse angepflanzt werden, die viel Wasser brauchen.
  • Eine Ausnahme in Sachen Umweltbelastung durch den Transport gibt es aber: Wird ein Gemüse im Flugzeug zu uns transportiert, belastet dies die Umwelt im grossen Stil. Deshalb gucken Sie beim Einkauf auf die «By Air»-Etikette und fragen insbesondere bei exotischen Früchten immer beim Verkaufspersonal nach. Im Zweifelsfall gilt: Nicht in die Mango sondern in den (sauren) Schweizer-Apfel beissen und verzichten. «By Air» geht gar nicht!
Diverse Mangos
Legende: «By Air» oder nicht? – Das ist hier die Frage. Colourbox
  • Und was selbstverständlich auch nicht geht: Mit dem Auto zum Supermarkt fahren und sich dort ein Kilogramm Obst kaufen. Selbst wenn dieses aus der Schweiz kommt. In ihrem wirklich lesenswerten Buch «Ökologisch! Fakten, Wissen, Tipps – Nachhaltiger konsumieren in der Schweiz» rechnet Autorin Stephanie Hess uns nämlich vor, dass das mit dem Auto eingekaufte Kilogramm Schweizer Obst die Umwelt in etwa ebenso belastet, wie wenn das Obst von Argentinien nach Europa verschifft worden wäre.
  • Keine Regel ohne Ausnahme: Falls es Sie im November oder im Januar doch mal nach einer Tomate oder einer Aubergine gelüsten sollte (ja, das sind beides ausgesprochene Sommergemüse!), dann dürfen Sie sich dies ausnahmsweise auch mal erlauben. Schauen Sie beim Kauf dann aber darauf, dass das Gemüse aus einem warmen Land kommt. Also eher aus Spanien, wo die Tomate vermutlich in einem nicht beheizten Gewächshaus wächst. Dies belastet das Klima weniger als wenn Ihre Tomate oder Aubergine beispielsweise aus den Niederlanden kommt, einem kalten Land, wo die Gewächshäuser im Winter beheizt werden.

Diese Gemüse können Sie das ganze Jahr über essen:

«Herrgott nochmals, kann man denn heutzutage eigentlich gar nix mehr essen, ohne sich andauernd fragen zu müssen, ob das jetzt die Umwelt belastet oder nicht?» Sollte Ihnen just jetzt ein exakt solcher oder ähnlicher Gedanke durch den Kopf schwirren, dann dürfen Sie sich wieder etwas beruhigen.

Wächst ganzjährig oder ist gut lagerbar:

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  • Kartoffeln
  • Lauch
  • Rüebli
  • Zwiebeln
  • Randen
  • Äpfel

Es gibt durchaus Gemüse und Früchte, die Sie, ohne sich gross Gedanken machen zu müssen, konsumieren können. Nämlich all das, was bei uns ganzjährig wächst, beziehungsweise gut und ohne grossen Kühlaufwand lagerbar ist. Zum Beispiel Kartoffeln, Lauch, Rüebli, Zwiebeln, Randen und Äpfel. Gar nicht mal soooo wenig, nicht wahr?

A Point ; 

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