«Ich habe ein wenig Tränen in den Augen», sagte Moderator Adi Küpfer am Samstagmorgen auf SRF 1, sichtlich gerührt. In der Telefonleitung ist gerade Ueli Custer aus Lommiswil. Soeben hat er seiner Frau Marianne eine Liebeserklärung übers Radio gemacht. Sie hat zugehört, sie war im Nebenzimmer und machte gerade die Morgen-Turnübungen.
Was gibt es Schöneres, als verliebt zu sein?
Eine Krone für Marianne
«Ich habe mir gedacht, dass er etwas im Schilde führt», sagt Marianne später zu SRF 1. Während sie auf dem Mätteli am Boden ihre Turnübungen machte, sprang Ueli plötzlich auf und verschwand ins Nebenzimmer. Das Radio lief weiter, ihre Turnübungen setzte sie fort. Bis sie die Stimme ihres Mannes am Radio hörte.
Anlässlich des Dreikönigstages rief Adi Küpfer die Hörerinnen und Hörer dazu auf, anzurufen und zu erzählen, wer eine Krone verdient habe. Und Ueli Custer weiss, wer: «Marianne, du hast sie verdient, denn du hast mich durch alle meine gesundheitlichen Schwierigkeiten begleitet. In den schwierigen Zeiten haben wir uns noch mehr angenähert», sagt der 75-Jährige übers Radio. Und ergänzt: «Was gibt es Schöneres, als verliebt zu sein? Wir sind heute sogar noch mehr verliebt als damals, als wir uns kennengelernt haben. Ich danke dir tausendmal, dass du immer zu mir stehst.»
Verliebter denn je
Ob sie denn schon lange zusammen seien, fragen wir und bekommen zur Antwort: «Nein, gar nicht! Wir haben uns 1987 kennengelernt und 1992 geheiratet», sagt Marianne. In ihre erste Ehe starteten beide mit über vierzig Jahren. Das sei also im Vergleich mit anderen gar nicht so lange. Aber «das war gut, so hat man sich quasi die Sporen bereits abverdient», so Marianne. Mittlerweile teilen die Beiden seit über dreissig Jahren ihr Leben miteinander.
Nach der Radio-Liebeserklärung meldeten sich einige Freunde beim Ehepaar. So schrieb zum Beispiel ein Bekannter per Mail: «Du hast damit nicht nur deiner Frau einen Aufsteller gebracht, sondern auch uns.»
Für einmal brauchte man das Taschentuch am Dreiköngistag nicht als Servietten-Ersatz für das «Dreikönigskuchen-Brötli», sondern zweckgemäss zum Wegwischen von Tränen. Gell, Adi Küpfer?
