Innerhalb nur einer Generation, hat sich Irland seit 1990 von einer rückständigen und abgeschotteten Insel zu einem Land mit digitaler Wirtschaft und multikulturellem Lebend gewandelt. Dieser Wandel von der Tradition zur Moderne zeigt sich in Irlands Hauptstadt Dublin. Sie ist geprägt durch moderne Architektur und viele Geschäftshäuser.
Dabei sind aber weder Traditionen noch die bewegte Geschichte des Landes verloren gegangen. Die alten Häuser sind sorgfältig restauriert und laden zu einem Bummel durch die historischen Quartiere ein.
Dublin ist nicht nur die Stadt der Musik, sondern auch der Dichter
Seit 2010 trägt Dublin den UNESCO-Titel «Literaturstadt». Am sogenannten «Bloomsday» ehren die Menschen aus Dublin und Literaturfans aus anderen Ländern den Schriftsteller James Joyce. In seinem Roman «Ulysses» beschreibt Joyce einen Tag im Leben des fiktiven Leopold Bloom in Dublin. Auch andere berühmte Dichter stammen aus Dublin: Oscar Wilde, William Yeats, George Bernard Shaw oder Samuel Beckett.
Irische Volksmusik ist unverwüstlich
Obwohl die Volksmusik vieler Länder vor allem bei der Jugend an Popularität verlor, ist die traditionelle irische Musik weiterhin beliebt, und dies weltweit. Neben der Geige, der Metallflöte, dem Dudelsack oder dem Akkordeon, ist auch die Bodhrán, eine Rahmentrommel, ein typisches Instrument dieser Musik.
Gespielt wird sie mit einem kurzen Handschlägel. Mit der anderen Hand wird die Tonhöhe variiert und ein Dämpfungseffekt erzielt. Irische Lieder wurden früher zu allen Gelegenheiten gesungen und innerhalb der Familien weitergegeben. Vielleicht ist dies der «Sauerstoff» für den Erfolg Irlands beim Eurovision Song Contest, das mit sieben Siegen das erfolgreichste Land ist, gefolgt von Schweden.
St. Patrick’s Kleeblatt und die Druiden
Der heilige irische Bischof Patrick ist der National- und Schutzheilige aller Iren. Am St. Patrick’s Day am 17. März gedenkt man seiner. Er gilt als erster christlicher Missionar in Irland. Historisch verbürgt ist nur wenig. Auf ihn ist das Kleeblatt («shamrock») als Wahrzeichen Irlands zurückzuführen. Anhand des dreiblättrigen Kleeblattes soll er den Iren die Dreifaltigkeit erklärt haben.
Seine Hauptgegner waren die keltischen Druiden, die durch die Christianisierung ihre Macht schwinden sahen. Was genau die Druiden taten und lehrten, ist nicht rekonstruierbar. Die Priester des alten Keltentums führten kultische Handlungen durch und dienten ihren Herrschern als Berater, Diplomaten oder Heiler. Gemäss einer Erhebung der BBC gibt es gegenwärtig rund 10'000 Menschen, die dem Druidentum anhängen, Tendenz steigend. Die meisten von ihnen stammen aus England und Irland.