Tartarin in Paris – Eine Afrikareise durchs Marsfeld
Paris, 1889. Tartarin, der legendäre Löwenjäger und Alpenbezwinger aus dem südfranzösischen Tarascon, steht am Fusse des neu erbauten Eiffelturms. Den«Gipfel» des Turms möchte Tartarin besteigen, und zwar mit Kletterseil und Wanderstock. Ausserdem will er Paris erkunden, das er sich als ein Paradies der seltsamsten Abenteuer vorstellt. In der Tat: Tartarin gerät in die absonderlichsten Geschichten, wird mehrfach verwechselt, betrogen, ausgeraubt und kehrt schlussendlich doch mit einer Heldengeschichte im Gepäck nach Tarascon zurück.
Mit Tartarin von Tarascon hat sich Franz Held einer berühmten Figur von Alphonse Daudet angenommen und diese in die Wildnis der Grossstadt ausgesetzt. Aus dem leicht naiven Provinzhelden von Daudet wird bei Held ein anarchischer Kämpfer gegen die Moderne. Tartarin formt die Wirklichkeit nach seinen Wünschen und Phantasien. Die Gesetzmässigkeiten einer durchrationalisierten, anonymisierten und technisierten Welt erkennt er nicht an. Denn diese Welt lässt keine Heldentaten mehr zu. Es liest Hubertus Gertzen.
Tatarin
«Luft von anderen Planeten»
«Luft von anderen Planeten» – der Hörpunkt führt im Schnellflug durch das 20. Jahrhundert, mit den Musikredaktorinnen und – Redaktoren, mit O-Tönen von Komponisten und mit Studiogästen: Die Dirigentin Graziella Contratto, die Komponisten Daniel Fueter und Christoph Baumann werden aus ihrer Sicht all die verschiedenen, vielfältigen Musiken des 20. Jahrhunderts kommentieren.
Luft von anderen Planeten
Das Universum Peter Bichsel
Eine Zugfahrt mit dem Autor und ein Nachmittag mit Musik und Gästen LIVE aus dem Solothurner «Kreuz»
Im Hinblick auf den 75. Geburtstag des Schriftstellers Peter Bichsel widmet sich die Literaturredaktion ganz dem vielfältigen Universum des vielleicht bekanntesten unter den lebenden Autoren aus der Schweiz. Auf einer langen Schweizerreise im Zug – dem bevorzugten Schreibort des Erzählers – gibt der politisch hell wache einstige Lehrer und Bunderatsberater Auskunft. Auskunft über sein Schreiben, über seine lebenslangen Themen Kindheit und Schule sowie über sein melancholisch-kritisches Verhältnis zur Gesellschaft und zur Welt. Am Nachmittag überträgt DRS2 dann live eine als «K(l)eine Feier aus dem Restaurant ‚Kreuz‘ in Solothurn» konzipierte Hommage von FreundInnen, Bekannten und Unbekannten für den Schriftsteller mit Musik und Gesprächen am Stammtisch. Eine Wort/Klang-Improvisation. Sowie eine Lesung Bichsels aus seinen legendären «Transsibirischen Geschichten» runden den Hörpunkt ab. Redaktion: Hans Ulrich Probst, Felix Schneider, Heinrich Vogler.
Das Universum Peter Bichsel
Oh weh! Schmerz lass nach!
Wenn es weh tut, sind wir gewarnt. Irgendetwas zwischen Scheitel und Sohle braucht Aufmerksamkeit, eine Pille, eine Bandage, eine Bettflasche, ein Gespräch, einen Arzttermin oder gar den Eintritt ins Spital. Jeder Mensch leidet hin und wieder. Manche leiden immer. Es scheint, dass es Leben ohne Leiden nicht gibt. Grund genug, das Lebensthema zum Hörpunktthema zu machen. Ausgerechnet am Karfreitag, am Leidenstag Jesu, vertiefen wir uns ins Thema Schmerz. Musikalisch: mit der Komposition des Leidens «Stabat Mater» in unterschiedlichen Jahrhunderten und mit Dieterich Buxtehudes Vertonung der Körperteile des Gekreuzigten. Physiologisch in dem wir Schmerzen, ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Kopf bis Fuss analysieren. Psychologisch: von Kopfzerbrechen über Herzschmerz bis zur Entwurzelung. Und literarisch mit Miniaturen von Wortkünstlern, die sich durch das Weh und Ach inspirieren liessen. Redaktion: Cornelia Kazis, Bernard Senn und Valerio Benz
Das Herz. Passion und Pumpe – was uns am Leben hält
Es pumpt und pumpt und pumpt … weit über 100‘000 Mal in 24 Stunden: unser Herz, ohne dass wir etwas dafür tun. Im Normalfall. Und wenn nicht? Wie ist es für einen Herzchirurgen, ein echtes Herz in den Händen zu halten und wie, einem anderen Menschen ein solches einzupflanzen? Wie lebt es sich dann mit einem fremden Herzen? DRS 2 fragt nach. Allerdings nicht nur klinisch-medizinisch, sondern auch emotional, denn das Herz ist schliesslich auch der symbolische Hort unserer Gefühle. Und wo, wenn nicht in einer gemütlichen Küche wäre der richtige Ort, um sein Herz auszuschütten?
Das Herz. Passion und Pumpe – was uns am Leben hält
Die Universität – ein globales Erfolgsmodell made in Europe
Die Universität ist eine Erfindung des Mittelalters. Sie ist die europäische Institution par excellence. Sie hat allen politischen Umwälzungen und gesellschaftlichen Mentalitätswechseln getrotzt, ist ständig in Bewegung und im Kern doch immer dieselbe geblieben. In Europa geprägt und weltweit kopiert, bewährt sich diese Idee einer einzigartigen Wissens- und Forschungsgemeinschaft von Lehrenden und Lernenden bis heute. Mal besser, mal schlechter. In sechs Stunden durch die europäische Universitätsgeschichte Geschichte der europäischen Universitäten – live aus der Universität Basel, der mit ihren 550 Jahren ältesten Universität der Schweiz. Redaktion: Katharina Bochsler.
Die Universität – ein globales Erfolgsmodell made in Europe
«Musik Macht Musik»
Musik ist eine emotionale Kraft, die unsere Vernunft ausschalten und grosse Macht auf uns ausüben kann. Diese Kraft erleben wir höchst subjektiv, gleichzeitig benutzen sie Machthaber aller Richtungen zur gezielten Manipulation. In diesem Spannungsfeld zwischen individuellem Erleben und politisch-sozialer Wirkung zeigt die HörPunkt-Sommerwiederholung «Musik Macht Musik» mit vier exemplarischen Geschichten aus vier Jahrhunderten das Wechselspiel von Musik und Macht.
Die Kraft der Musik für die Gemeinschaft wurde wohl schon in der Frühzeit des Menschen erkannt, ebenso wie die manipulative Kraft, die ihr innewohnt. Keine politische Inszenierung, kein öffentliches Ritual ohne Musik. Musik trägt schliesslich die Emotionen, die der künstlichen Zeremonie eigentlich abgehen, und verleiht jedem Prozedere je nach Wunsch Herzenswärme oder strahlenden Glanz. Und somit stärkere Überzeugungskraft.
Von dieser Manipulation erzählt die HörPunkt-Sommerwiederholung «Musik Macht Musik». In vier exemplarischen Geschichten aus vier Jahrhunderten beleuchten die DRS 2-Redaktoren und -Redaktorinnen das Wechselspiel von Musik und Macht. Daneben besuchen sie einen Einsiedler, der seit 40 Jahren über Musik in Diktaturen forscht, lassen sich in Warenhäusern und Aufzügen klangberieseln und bedauern das wechselvolle ideologische Schicksal von Beethovens Neunter. Viel Musik von Lully in Versailles bis zu Dollar Brand in Soweto gibt der Hörpunkt-Sommerwiederholung seine spezifische Farbe.
«Musik Macht Musik»
«Hoch hinaus! Von Türmen und Hochhäusern»
Türme sind markante Zeichen in der Landschaft, sie sind Ausrufezeichen, aus der Funktion heraus gesetzt oder aus einem symbolischen Sinn heraus – hier das Hochhaus als funktionales Lebens- oder Arbeitsgebäude, der Leuchtturm als Wegweiser für Schiffe, da der solitäre Eiffelturm als Zeichen imperialer Höhe.
In einer Zeit, in der Höhe in der Architektur allenthalben wieder an Bedeutung gewinnt in der funktionalen, aber auch in der symbolischen Wendung, betrachtet DRS2 das Phänomen Turm in seiner Zeichenhaftigkeit.
«Hoch hinaus! Von Türmen und Hochhäusern»
Hafenklänge aus dem Hamburger Hafen
Der Hamburger Hafen dröhnt vor Geschäftigkeit: beinahe jede Woche kommt ein neues Schiff die Elbe hoch, das seine Vorgänger in Sachen Grösse übertrumpft. Die Touristen bestaunen fasziniert die Kolosse, die Hafenverantwortlichen fragen sich, wie und wo man sie im Hafen unterbringen kann.
Auf den ersten Blick wirkt der Hamburger Hafen wie ein gigantisches Sammelsurium von Kränen, Terminals, Elbeinseln und Industriegelände, in denen Menschen zunehmend durch Maschinen ersetzt werden. Auf den zweiten Blick hingegen entpuppt sich der Hafen als ein Kosmos, dessen Entwicklung einer Logik folgt, die sich je nach Anliegen sehr unterschiedlich präsentiert. Maya Brändli und der Photograf Thomas Kunadt haben sich aufgemacht zu einer Erkundungsreise.
Hafenklänge aus dem Hamburger Hafen
«Kultur kultivieren – cultiver la culture – coltivare la cultura – cultivar la cultura»
In der Schweiz gibt es mehr als ein Dutzend Kulturprogrammzeitschriften. Alle haben sie ihre Geschichte und geben als Summe ein Abbild der heterogenen Kulturszene. DRS2 schaut sich um, blättert und spricht mit den Macherinnen und Machern. Wie unterscheidet sich die Kulturberichterstattung in der Ostschweiz von der im Tessin, und warum tickt Lausanne anders als Basel? Inwiefern stellt das Internet die klassische Kulturberichterstattung auf den Kopf und gibt ihr dadurch neue Impulse? Ein DRS2-HörPunkt rund ums Kultivieren von Kultur, mit akustischen Live-Kostproben aus allen vier Landesteilen und 3 Grundsatz-Diskussionen zu Gegenwart und Zukunft kulturellen Schaffens.
«Kultur kultivieren – cultiver la culture – coltivare la cultura – cultivar la cultura»
«Kein Abfall, nirgends!»
Pro Sekunde produzieren wir in der Schweiz 174 Kilogramm Abfall. Ein Riesenproblem nennen das die einen, obwohl wir in unserem Land mehr als die Hälfte des Abfalls wiederverwerten. Ein Riesengeschäft ist es für andere, die Abfall als Rohstoff nutzen, recyclen und neue Produkte herstellen, oder für die Stromproduktion verwenden.
Wir untersuchen den Abfallsack von Familie Schweizer, verfolgen den Weg, den alles Wiederverwertbare geht und fragen, was mit dem, was am Schluss übrigbleibt, geschieht. Expertinnen und Experten informieren, wie wir Abfall verhindern und verringern können und Künstlerinnen zeigen uns ihren «Abfall» aus Literatur, Musik und bildender Kunst.
Gespräche, Reportagen und Aperçus live und ein grosses «Abfallquiz» und viel Platz für Ihre Fragen, ebenfalls live, direkt auf Sendung und auf unserer Homepage. Redaktion: Katharina Kilchenmann und Christoph Keller
«Kein Abfall, nirgends!»
«Soundtrack des Lebens»
Von der Wiege bis zur Bahre: Musik begleitet uns, ob wir wollen oder nicht, durch unser ganzes Leben. Pränatal schon geht es los, wenn wir als Embryos erste Klänge durch die Bauchdecke der Mutter wahrnehmen. Dann die vielfältigen musikalischen Erfahrungen der Kindheit (an die wir uns zum Teil bis heute erinnern). Die Experimente in der Jugendzeit, die Konsolidierung oder die Neuorientierung als reifer Mensch, und schliesslich: das Ende.
Der Dezemberhörpunkt nimmt Sie mit auf eine Reise: Wie begleitet uns Musik durch unsere Lebens-alter, von «pränatal» bis «postmortal», also bis zu der Musik, die an unserem eigenen Grab erklingt. Eine Menge Reportagen aus den verschiedenen Lebensbereichen und Lebensaltern wird es geben, zwei Soziologinnen als Studiogäste kommentieren und reflektieren.
Dazu – natürlich – viel Musik, und als Intermezzo ein «Klassiktelefon spezial», bei dem sich Hörerinnen und Hörer ihre schönste, schrecklichste, berührendste Musik wünschen und dazu eine kleine Geschichte erzählen, warum diese Musik so wichtig ist.
Musik begleitet uns, ob wir wollen oder nicht, durch unser ganzes Leben. Pränatal schon geht es los, wenn wir als Embryos erste Klänge durch die Bauchdecke der Mutter wahrnehmen. Dann die vielfältigen musikalischen Erfahrungen der Kindheit (an die wir uns zum Teil bis heute erinnern). Die Experimente in der Jugendzeit, die Konsolidierung oder die Neuorientierung als reifer Mensch, und dann: das Ende. Der Dezemberhörpunkt nimmt sie mit auf eine Reise: Wie begleitet uns Musik durch unsere Lebensalter, von «pränatal» bis «postmortal», bis zur Musik, die an unserem Grab erklingt.