«Harmlos oder giftig: Der Streit um Bisphenol A» lautet der Titel der «Kontext»-Sendung vom 03. Februar 2010, die in der Kategorie Naturwissenschaften ausgezeichnet wird. Es werde deutlich, dass dem Beitrag eine intensive Recherche vorausgegangen sei, so bafnd die Akademie der Wissenschaften Schweiz. «So ist eine kritische und investigative Sendung entstanden, von der die Hörerinnen und Hörer auch einen Mehrwert haben», lautete die Würdigung weiter.
Der Stoff geht unter die Haut
Bisphenol A findet sich oft in hohen Konzentrationen im Thermopapier, auf dem Kassenbelege ausgedruckt werden. Der Stoff ist nicht unbedenklich, er wirkt in Tierversuchen wie ein weibliches Geschlechtshormon. So haben Patrik Tschudin und das kantonale Labor Zürich nun herausgefunden, dass Bisphenol A bei Berührung auf die Haut übertragen wird. Und, sagt Tschudin, es sei anzunehmen, dass es über diesen Hautkontakt in den Organismus aufgenommen wird.
Diese Erkenntnis war neu und wurde breit aufgegriffen: Zuerst in wissenschaftlichen Publikationen, darunter eine mit Patrik Tschudin als Co-Autor, dann auch in den Medien.
Weltweites Echo
Über 150 Zeitungen, Radios und TV-Anstalten weltweit haben das Thema danach aufgegriffen. Die Geschichte wurde in den USA ebenso verbreitet wie in Japan und China.
Der Prix Média der Akademien der Wissenschaften Schweiz wird in vier Kategorien vergeben und ist mit 10 000 Franken dotiert. Auch der Preis in der Kategorie Medizin geht dieses Jahr an das Schweizer Radio DRS. DRS 1-Redaktorin Regula Zehnder erhält ihn für ihre «Doppelpunkt»-Sendung: «Ich schenke dir meine Niere».