Ärmel hochkrempeln, heisst es gleich als Erstes. Jann Hoffmann inspiziert die winzige Küche und kalkuliert, wie er die Pfannen auf dem Holzherd am besten zum glühen bringt. Philipp Gerber greift hochmotiviert zur Küchenschürze, wird aber zunächst zum Holzhacken abkommandiert.
Ohne Fleiss, kein Preis. Ohne gehacktes Holz, kein Zmittag. Respektiv: mehr als ein aufgeschnittener Salsiz und ein Büürli würde nicht drinliegen. Aber Jann Hoffmann und Philippe Gerber wollen sich schliesslich nicht blamieren.
Fürstliches Essen für die Gräfin
Flankiert vom Hausterrier, der neugierig in der Küchenecke sitzt, macht Jann das «mise en place», das heisst, er legt seine Siebensachen bereit. Das Menü ist herbstlich: es gibt einen mit Kräuter veredelten Randenfächer und als Hauptgang Hirsch mit Bündner Bramata.
Bei SRF 3 Hörerin Sylvia Ernst punkten Jann und Philipp damit gleich doppelt. Als gebürtige Churerin weiss Sylvia das Bündner Element im Menü zu schätzen. Zudem ist es ein wahrlich fürstliches Menü. Das trifft sich darum besonders gut, weil Sylvia am Abend als Laienschauspielerin als «Gräfin von Cypressenburg» auf der Bühne steht.
Ischesrechtgsi?
Gegen allfälliges Lampenfieber vor der Premièrennacht hat ein famoser Zmittag schon immer geholfen. Philipe Gerber stösst unterdessen zur Küchen-Action dazu und lässt sich einige Theaterzeilen vortragen.
Und wie schmeckte der Zmittag? Ischesrechtgsi? Wir lassen Sylvia urteilen: «Fantastisch. Man müsste die beiden eigentlich jeden Tag als Gast-Köche daheim haben.»