1. «Easy Rider» (1969)
Der Film aus der Hippie-Ära ist wahrscheinlich das Roadmovie schlechthin – die Handlung ist dabei zweitrangig. So viel sei gesagt: zwei junge Männer leben ihren Traum, motzen zwei geschmuggelte Motorräder auf und fahren – immer der Nase nach – quer durch die USA. Den ersten Gänsehaut-Moment gibt's mit dem Soundtrack schon ganz zu Beginn des Films – er hat dem Film nicht bloss zu zusätzlichem Ruhm verholfen, er steht auch für das Lebensgefühl einer ganzen Generation: «Born to be Wild!»
2. «Into the Wild» (2007)
Sean Penns filmisches Meisterwerk ist mitnichten ein Feel-Good-Roadmovie à la «Easy Rider» und somit wohl eher für einen verregneten Sommertag geeignet.
Hauptperson ist der junge Christopher, der trotz seines erfolgreichen Uniabschlusses beschliesst, seine gesamten Ersparnisse einer Hilfsorganisation zu spenden, seiner wohlhaben Familie den Rücken zu kehren und sich auf eine Reise quer durch die USA in Richtung Alaska aufmacht. Obwohl er durch traumhafte Landschaften zieht und unterwegs immer wieder aufregende Bekanntschaften macht, hat die Handlung doch stets etwas Melancholisches inne – untermalt durch den wunderbaren Soundtrack von Pearljam-Sänger Eddie Vedder.
3. «Tschick» (2016)
Vorlage für den Film des deutsch-türkischen Regisseurs Fatih Akin war der gleichnamige Roman des Schriftstellers Wolfgang Herrndorf. Im Zentrum steht der Teenager Maik, der mit seiner scheinbar wohlhabenden Familie in einem Berliner Vorort lebt – doch eigentlich ist der Vater pleite und geht mit der Sekretärin fremd, Maiks Mutter ist eine Trinkerin. Spätestens als der 14-Jährige nicht zur Geburtstagsparty seiner heimlichen Schulliebe Tatjana eingeladen wird, beschliesst Maik, mit seinem neuen Mitschüler Andrej «Tschick», der auch nicht eingeladen wurde, abzuhauen und während der Sommerferien in die Walachei zu fahren – in einem gestohlenen Lada, den Tschik fährt. Was folgt, ist eine Geschichte über Freundschaft und die auch nicht so angenehmen Seiten des Erwachsenwerdens.
4. «Little Miss Sunshine» (2006)
Für viele ist «Little Miss Sunshine» das Roadmovie der filmischen Neuzeit – was vermutlich an der wunderbar einfachen, aber brilliant erzählten Geschichte liegt. Die junge Olive lebt mit ihrer liebenswürdigen, aber gleichermassen seltsamen Familie in New Mexico und will an einem Kinder-Schönheitswettbewerb in Kalifornien teilnehmen. Um dem kleinen Mädchen diesen Traum zu erfüllen, beschliesst die Familie, mit einem VW-Bus zum Wettbewerb zu fahren. Während der Reise kommen sich die die unterschiedlichen Charaktere immer wider mal in die Haare und decken gegenseitig ihre Schwächen auf – schliesslich bleiben aber Liebe und Zusammenhalt.
5. «Chrieg» (2015)
Auch die Schweiz hat «ihr» Roadmovie – und obwohl es sicher mehr als eines gibt, ist dem Basler Regisseur Simon Jaquemet mit «Chrieg» eines der eindrücklichsten gelungen. Im Zentrum der Geschichte steht Matteo, der von seinen Eltern in ein zwielichtiges, abgelegenes Erziehungscamp in den Bündner Bergen geschickt wird. Von den «Erziehern» zuerst gedemütigt und dann vernachlässigt, macht sich Matteo nun mit den anderen Jugendlichen im Camp Nacht für Nacht auf, im gestohlenen Auto Raubzüge in der Stadt zu unternehmen – ein «Roadmovie» der anderen, düsteren Art.