1. «The Night Manager»
Der britische Schauspieler Tom Hiddleston ist derzeit in aller Munde. Als sexy Freund der Sängerin Taylor Swift und möglicher Bonddarsteller füllt er die Klatschspalten. Was dabei oft vergessen geht: Hiddleston ist ein brillianter Schauspieler.
In «The Night Manager» spielt er Jonathan Pine, den attraktiven und vertrauenser-weckenden Nachtmanager eines Luxushotels in Kairo. Ein Gast vertraut ihm geheime Dokumente an, womit Pines Verwandlung zum perfekten Undercoveragenten beginnt.
Die Handlung erinnert an klassichen Agentstoff à la James Bond. Sie zeigt aber auch Konflikt und Korruption innerhalb des britischen Geheimdienstsystems auf und ist vielschichtiger als die Bond-Filme. Ausserdem sind die Charaktere der Serie extrem gut gemacht. Wer Bond mag, mag ziemlich sicher auch «The Night Manager». Wem Bond zu platt ist, dem bietet die Serie noch mehr Zwischenmenschliches - und subtilere Action!
2. «Fortitude»
Konstante Dämmerung, am Horizont flimmert grüngelbes Polarlicht. Der Wind weht um die Fellkappe und unter den Schuhen knirscht der Schnee. In diese Serie einzutauchen, ist ziemlich einfach.
«Fortitude» spielt in einem 700-Seelenort am Polarkreis und kombiniert diesen mystischen Ort Spitzbergen mit einer mysteriösen Krimihandlung, die bis zur letzten Sekunde hochspannend bleibt.
Im Dorf passiert eine grässliche Mordserie. Die Dorfbewohner verdächtigen erst einen Eisbären, dann einen Serienmörder. Doch als Zuschauer merkt man schnell: Hier muss etwas übernatürliches am Werk sein. Und als einige Mordopfer zum Leben erwachen und sich wie blutrünstige Zombies verhalten, wird dies auch den Dorfbewohnern klar.
«Fortitude» gibt es als DVD / Blueray zum kaufen. Man kann die Serie aber auch im Netz streamen. Bis jetzt ist eine Staffel verfügbar. Eine zweite hat das Pay-TV-Netzwerk «Sky» angekündigt.
3. «Westworld»
Der Wilde Westen – für jedermann zugänglich. Welcher Fan der alten Sergio-Leone-Klassiker hätte da nicht davon geträumt?
In «Westworld» wird diese Fantasie zur Realität. «Schausteller» sind menschenähnliche Roboter, die alles tun, was der echte Mensch ihnen befielt. Für 40'000 Dollar kann ein Besucher einen Tag im virtuellen Wilden Westen verbringen – inklusive Saloon-Kämpfen und Ausritten in den Sonnenuntergang.
Bald beginnen die Gäste aber auch, die Roboter zu missbrauchen – ein Aufstand bahnt sich an.
«Westworld» wird vom amerikanischen Netzwerk HBO produziert und ist in der Schweiz noch nicht offiziell erhältlich.
4. «Stranger Things»
Die neuste Hype-Serie, von der alle reden, heisst «Stranger Things». Der amerikanische Serienanbieter Netflix weiss, wie man eine Serie zum globalen Suchtstoff macht. Bei «Stranger Things» griff Netflix erfolgreich in die Trickkiste der klassischen Hypefaktoren:
Faktor 1: Gute Titelmelodie
Synthi-80'er-Retroelektro. Genau das, was im Moment angesagt ist. Manche sagen, sie schauen «Stranger Things» nur wegen des perfekten Intros...
Faktor 2: Die Hypeserie muss in einer anderen Zeit spielen
Im Fall von «Stranger Things» sind das die 80'er Jahre: Schlechte Frisuren, Festnetztelefon mit Kabel und Walkie-Talkies! Die Helden der Serie, drei kleine Jungs, hantieren mit kleinen Funkgeräten und finden das wahnsinnig aufregend.
Faktor 3: Eine Prise Fantasy
Zu Beginn wirkt alles ganz normal in der amerikanischen Kleinstadt, doch hinter der Fassade geht es nicht mit rechten Dingen zu und her. Monster hinter Tapeten, eine parallele Schattenwelt als Spiegel der Vorstadt – Steven King lässt grüssen!
Faktor 4: Ein mysteriöses Geheimnis
Man kennt es von «Desperate Housewifes» oder «Lost». Die Serie lebt davon, dass die Zuschauer wissen wollen, was das grosse Geheimnis ist, das sich durch die Serie zieht. Das «böses Monster» bekommt man von Folge zu Folge ein bisschen mehr zu Gesicht. Abschalten ist wirklich schwierig.
Faktor 5: Ein grosser Name als Hauptdarsteller
Winona Rider in ihre ersten grossen Serienhauptrolle. Die sympathische Hollywood-Skandalfrau zieht beim Publikum. Allerdings: In der Rolle als verzweifelte Mutter eines vermissten Jungen geht sie in «Stranger Things» manchem Zuschauer ziemlich schnell auf die Nerven.
Die erste Staffel «Stranger Things» läuft auf Netflix.
5. «Italien 1992»
In «Italien 1992» dreht sich alles um italienische Politik. Genauer gesagt um das Jahr, in dem Silvio Berlusconi in Italien an die Macht kam. Und das, nachdem die alten politischen Kräfte durch einen Korruptionsskandal entkräftet worden waren.
Die Thematik ist nicht nur für Kinder der 80er und 90er spannend, sondern auch heute noch brandaktuell: So befasst sich «Italien 1992» mit der Frage, wie die Medien Populisten zur Machtergreifung verhelfen.
«Italien 1992» läuft ab dem 6. Januar 2017 immer am späten Freitagabend auf SRF zwei.