Gemerkt hat es Laura schon früh: Irgendwie war sie anders als andere. In der Pubertät, als ihre Mitschülerinnen plötzlich anfingen, sich für Jungs zu interessieren, war das Laura völlig egal – Jungs interessierten sie nicht. Eine Spätzünderin könnte sie sein, dachte sie damals. Doch je älter Laura wurde, desto mehr hatte sie das Verlangen zu wissen, was denn bei ihr anders sei. Sie fühlte sich weder zu Männern noch zu Frauen hingezogen, hatte überhaupt kein Verlangen nach Sex.
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Im Internet stiess die junge Frau dann auf den Begriff «Asexualität». Asexualität kann als sexuelle Orientierung verstanden werden – nebst der Hetero-, Homo-, und Bisexualität. Asexuelle Menschen verspüren keine sexuelle Anziehungskraft – zu niemandem. Es gibt jedoch verschiedene Typen von Asexuellen. Die einen mögen Kuscheln und körperliche Nähe. Wieder andere wollen überhaupt keinen körperlichen Kontakt, können es sich nicht vorstellen, jemanden zu küssen.
Laura hat sich noch nicht entscheiden können, zu welcher Kategorie von Asexualität sie gehört. Sie hat jedoch klare Vorstellungen, was für sie geht und was nicht.
Was geht, was nicht?
Bis heute gibt es keine genauen Zahlen, wie viele Menschen asexuell sind. Die Wissenschaft geht jedoch davon aus, dass etwa ein Prozent der Erwachsenen asexuell ist. Also kein Bedürfnis nach Sex hat und sich auch nicht sexuell angezogen fühlt.