Salz bindet Wasser. Entsprechend spröde war viele Jahre lang sein Image: Nicht zuviel Salz essen, umso mehr Salz hingegen im Winter auf die Strasse streuen, fast jedes Jahr herrscht Knappheit.
Salz, das heisst Rheinsalinen. Berge von steril-weissem, gleichförmigem Industriesalz vor dem inneren Auge. Und im Ladenregal uninspirierte Kartonpackungen voll Kochsalz, mit langweiligem Schriftzug und unpraktischer Einknick-Ecke zum Öffnen.
Radikaler Imagewandel
Seit ein paar Jahren jedoch ist Salz in einem radikalen Image-Umbruch begriffen: Die spröde Langweiler-Anmutung verkehrt sich ins Gegenteil; Salz wird zum Inbegriff von Sinnlichkeit.
Dafür sorgt eine immer breitere Palette von (teils angeblich und teils tatsächlich) Salz-basierten Lifestyle-Produkten. Zuerst war der Wandel im Lebensmittelsektor spürbar, neben dem Kartonwürfel mit der Einkick-Ecke stand plötzlich das bunte Fleur-de-Sel-Büchslein mit dem Korkdeckel und den Meer-Bildchen drauf. Und das Meer war genau die Assoziation, die, obwohl sie auf der Hand liegt, all die Zeit gefehlt hatte.
Salz als Duftnote und Luxusschokolade
Plötzlich gab es kein Halten mehr: Das Salzspray fürs Haar sorgt für die Strandmähne, die Luxusschokolade enthält plötzlich ausgerechnet – jawohl - Salz, und selbst in der Parfum-Industrie ist Salz als Duftnote letztes Jahr endgültig vom Nischenmarkt in den Mainstream übergegangen.
Salz ist in jene Marktsektoren durchgebrochen, die nicht Alltagsgüter, sondern Träume verkaufen, und steht jetzt für Ferien und Fernweh, für Genuss, für Sommer, für Surfen, für Wellen, für Bewegung – und daher, via Fast-Synonym-Assoziation, auch für Mobilität.
Wer Salz sagt, muss auch Meer sagen
Gar keine schlechte Namenswahl also für euch als Mobilfunk-Anbieter, Orange. Aber: Wer A sagt, muss auch B sagen, oder wer Salz sagt, muss auch Meer sagen: Vom neuen Lifestyle-Image des Worts «Salt» könnt ihr nur dann glaubwürdig profitieren, wenn ihr uns in Zukunft das Roaming schenkt!