Kennt ihr weitere Beispiele aus Songs?
Im Zweifel geht «Art» vor «Mundart»: Viele Musiker biegen sich den Dialekt einfach so zurecht, wie es eben gerade passt. Einen ausgewiesenen Hang zum Hochdeutschen beweist Dodo, den wir mit sofortiger Wirkung zum Germanismus-König krönen. Sein «Nagellack» blättert ganz schön ab, wenn man die sprachlichen Ausflüge überpiepst.
Trotzdem: weiter so! Die Sprache lebt, und die Schweizer Musikszene auch. Die künstlerische Freiheit führt auch bei anderen CH-Musikern wie Bligg, Hecht, Skor und vielen anderen zu den schönsten Stilblüten, die wir dem SRF Mundart-Experten Markus Gasser vorgespielt haben.
Germanismen
Ob mit oder ohne Germanismen – SCHWEIZER MUSIK wird bei SRF 3 gross geschrieben: Von Montag bis Freitag gibt's bei «SRF 3 punkt CH» 100% einheimisches Musikschaffen auf die Ohren.
Germanismen in Mundart-Songs
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Bild 1 von 7. Hecht. singen in Adam und Eva: «Aber d’Eva hät gnueg vom Eros und schmäisst ihm z’volli Glas is Gsicht». Geschmissen wird hierzulande immer mehr! Zumindest verbal. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 7. Skor. reimt «d Schwiz hät es schiheiligs Antlitz». Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 7. Manillio. rappt zum Beispiel «...wendi mi a Fründe» statt «gang zu Fründe» oder «frög Fründe». Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 7. Dodo. greift in «Nagellack» tief in die Germanismen-Kiste. Da heisst's zum Beispiel «öffne jede Schrank» oder «woni ane blick». Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Patent Ochsner . singen in «Ausklaar» zum Beispiel «nimms i Chouf», was auch nicht der reinen Mundart-Lehre entspricht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Bei Bligg. heisst's in «Rosalie» sie «luegt apathisch empor» statt «luegt ufe». Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. Bei Züri West. heisst es in «Lied für Lotti»: «Üses Schwige isch immer truriger.». Bildquelle: Keystone.