Schneider/Vetter liessen sich weder von ungarischen Augenbrauenkünstlern, noch von deutschen Baumumarmerinnen und all den anderen typischen Vertretern des ESC-Panoptikums ins Koma singen, sondern knöpften sich die vielstündige Tralala-Veranstaltung nach allen Regeln der Kunst vor.
Der ganze Schabernack war nicht nur im TV-Zweikanalton auf SRF 1 zu hören, sondern auch auf SRF 3 und im Video-Livestream auf srf3.ch. Und natürlich: Auf Twitter wurden sie genüsslich sekundiert von der besten Community ganz Eurovisioniens – den Followern von SRF 3.
Kontinentaler Katzenjammer aus Stockholm
Nachdem vor einem Jahr in Wien ein gewisser Måns Zelmerlöw aus Schweden die Nase vorn hatte, kam der kontinentale Katzenjammer dieses Jahr aus Stockholm. Wo sonst die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften Nobelpreise vergibt, gab es für einmal Pop-Brei, Peinlichkeiten und Punkte am Fliessband. Ein gefundenes Fressen für Schneider & Vetter im heissen Satire-Frühling 2016.
Gewonnen hat schliesslich der Beitrag aus der Ukraine. Und weil der Schluss mit Popcorn so schön war, rollen wir die Geschichte gerne von hinten auf.
Wie bereits im letzten Jahr bestand ein grosser Teil der Arbeit von #SchneiderVetter (oder #VetterSchneider?) darin, im Viertelstundentakt neue Hashtags zu lancieren – was zu metakommunikationstechnischen Sternstunden führte.
Die Hashtags, die sich im Verlauf der vierstündigen Sendung ansammelten, bezogen sich nur zum Teil auf die zu kommentierende Veranstaltung, fassten die absurde Grundstimmung aber treffend zusammen.
Ansonsten stehen die Herren bekanntlich für Sprüche, Sprüche und noch mehr Sprüche. Besonders erquicklich war es mitzuverfolgen, wie sie sich an der bulgarischen Verkehrskadettin abarbeiteten.
Andere Auftritte wiederum wurden in den Kontext brisanter Themen der Neuzeit gestellt.
Auch eine Analogie zur aktuellen Schweizer Sportwelt wurde gezogen.
Und dann war da noch Gabriel Vetters Obsession mit dem Song «Crazy Frog», die er stets wieder zum Ausdruck brachte.