In vier von fünf Schweizer KMUs hat eine Familie das Sagen. Gemeinsam tragen die Familienbetriebe rund 60 Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei. Sie sind vom Thema Unternehmensnachfolge besonders betroffen – die beiden Welten Arbeit und Familie sind bei ihnen eng verknüpft. Zudem ist auch die finanzielle Verbindung zwischen Familie und Betrieb sehr stark.
Wunsch versus Wirklichkeit
Aktuelle Zahlen zeigen, dass in den nächsten 10 Jahren rund ein Drittel der Familienunternehmer einen Nachfolger finden muss. Es ist der Wunsch vieler Patrons, dass ihre Firma in Familienbesitz bleibt – das schaffen jedoch nur zwei von fünf Firmen.
Die anderen werden bereits in der zweiten Generation verkauft oder aufgelöst. In der dritten Generation überleben nur noch rund zehn Prozent der Familienunternehmen.
Wo also liegen die Probleme? Was sind die Herausforderungen bei der familieninternen Übergabe? Was spricht dafür, den Kindern die Firma zu übergeben, was spricht dagegen? Wie räumt man die Hindernisse aus dem Weg?
SRF 3 suchte Antworten
Am Swiss Economic Forum in Interlaken suchten wir Antworten auf diese Fragen. Wir liessen vier verschiedene Unternehmer zu Wort kommen. Alle sind in einem Familien-Unternehmen zuhause, aber alle sind auf anderen Wegen dazugekommen. Wir zeigten die verschiedenen Wege auf und beleuchteten deren Vor-und Nachteile.
Unsere Gäste
Karin Lenzlinger, Lenzlinger & Söhne
Das Unternehmen existiert seit 1862, Karin Lenzlinger ist als erste weibliche CEO seit 1999 im Amt. Aktuell übergibt sie die Geschäftsleitung mit Markus Kalberer einem Externen. Die Firma bleibt jedoch weiterhin in Familienbesitz.
Lenzlinger
Mathias Adank, Zweifel Pomy-Chips AG
Die Zweifel-Chips gibt es seit den 50-er Jahren. Bereits seit 1992 wird das Familienunternehmen aber durch einen Externen geführt, Mathias Adank ist mittlerweile CEO seit 2002. Die Firma ist aber immer noch in Familienbesitz.
Adank
Deny und Peter Sonderegger, Sonderegger AG
Vater und Sohn betreiben gemeinsam die Firma P. Sonderegger AG. Der Familienbetrieb feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Angefangen 1965 als Reinigungsfirma nennt sich das Unternehmen heute «Facility Service Anbieter». Wir reden mit Vater und Sohn darüber, wie sie ihre 300 Angestellten miteinander kutschieren.
Sonderegger
Christian Burkhardt, Bubu
Seit 1941 bindet Bubu Bücher. Heute ist Bubu nicht nur Buchbinderei sondern auch Anbieter von Fotobüchern – und immer noch in Familienbesitz. In dritter Generation hat heute Christian Burkhardt den CEO-Posten inne, allerdings teilt er sich diesen mit einem Externen.