Was man bei «Follow the Money» nicht kriegt, sind verschneite Landschaftsbilder oder hipsterige Stadtansichten, wie man sie sich aus anderen skandinavischen Serien gewöhnt ist. Die Serie setzt voll auf Story und Figuren. Die Hauptpersonen kämpfen mit inneren Widersprüchen, was sie für mich sehr greifbar macht. Um in die Story um ein betrügerisches Firmenkonstrukt einzutauchen, brauchte ich ein bis zwei Folgen. Dann war ich aber so drin, dass ich nicht mehr raus wollte.
Mit der ehrgeizigen Juristin Claudia geht man als Zuschauer am meisten mit. Zu Hause in der gemütlich eingerichteten Altbauwohnung in Kopenhagen kümmert sich die alleinerziehende Mutter um ihren Sohn. Kann die sympathische Skandiviern wirklich Drahtzieherin eines betrügerischen Finanzkonstruktes sein?
Claudia wird Opfer ihres eigenen Ehrgeizes und arbeitet sich im Windenergiekonzern Energreen ohne Rücksicht auf Verluste empor. An ihrer Seite Geschäftsführer Alexander, der Bösewicht von «Follow The Money».
Kontrast zur glattpolierten Energiebusinesswelt ist der hemdsärmlige Polizist Mads. Der leidenschaftliche Gutmensch kümmert sich zu Hause um seine Frau, die an Multipler Sklerose erkrankt ist . Als Polizist ermittelt er gegen Wirtschaftskriminalität.
Der junge Automechaniker Nicky wird nur per Zufall ins Finanzbetrugsnetz verwickelt. Er findet in einem Auto einen Koffer voller Geld, das er für seine neu gegründete Familie gut gebrauchen kann. Er wird allerdings später noch bitter bereuen, dass er nicht die Finger von den Millionen gelassen hat.
SRF zwei zeigte «Follow the Money» als Free-TV-Premiere an einem verlängerten Wochenende.