OMG, die sind ja füdliblutt: Adam und Eva im Paradies – und Schlagersänger Klaus Baumgart im TV. Der Unterschied: Adam und Eva besassen halt keine Kleider, Baumgart hingegen hat im Dschungelcamp 2014 schlicht seine Hosen verlegt. Das war, ähm, wirklich nicht zum Hinschauen – aber weggucken konnte man halt auch nicht.
Wenn am 16. Januar die Reality-Show mit in die nächste Runde geht, lauern im australischen Busch garantiert neue Peinlichkeiten. Die Tochter von Roberto Blanco, Bachelor-Finalistin Angelina Heger, Ex-Boygroup-Sänger Benjamin Boyce und andere Kandidaten werden erneut dafür sorgen, dass das TV-Publikum zum «Oh mein Gott!»-Kanon ansetzt.
Manch einer wird sich auf der heimischen Couch Gesicht voran ins Sofakissen retten, auf den TV zeigfingern oder raustwittern, dass diese armen Schweine im Urwald sich also wirklich zum Affen machen. Wobei: Schweine und Affen sind das ja nicht, sondern Stars – und ausserdem Menschen!
Der Mensch ist das einzige Tier, das errötet – oder es tun sollte.
Seit Adam und Eva in den sauren Apfel gebissen haben, ist Scham also etwas überaus Menschliches. Und Fremdschämen kann als noch komplexere Variante von Scham verstanden werden. Schliesslich braucht es eine anständige Portion Empathie und die Fähigkeit, sich mit einer anderen, vielleicht sogar fremden Person zu identifizieren. Ein Baby kann das noch nicht. Das will tatsächlich gelernt sein – und zur Sicherheit auch immer mal wieder getestet.
Für die Überprüfung der eigenen psychischen Gesundheit eignet sich so eine Folge von «Ich bin ein Star! Holt mich hier raus» erdenklich gut. Gelingt es dann, sich für die Peinlichkeiten der Dschungelcamp-Bewohner zu schämen, kann man sich beruhigt wieder den wirklich wichtigen Themen und Dingen im Leben zuwenden. Verspürt man hingegen keine Scham-Gefühle mehr, sollte das alarmieren. Denn wen's nach Sigmund Freud geht, ist der Verlust von Scham das erste Zeichen von Schwachsinn.