Momentan beneidet die Wetterfrösche niemand. Nach einem eher langen und kalten Winter sehnen wir uns nach Sonne und Wärme – die wir bis anhin noch fast nicht zu Gesicht bekommen haben.
«Wenn wir das Wort Sonne in den Mund nehmen, müssen wir uns oft einschränken und uns genau überlegen, wie wir das formulieren», so Thomas Kleiber von der Wetterredaktion. «Die Leute wollen zurzeit nichts anderes hören als Sonne.»
Enttäuschung und böse Mails
Leider können zurzeit keine guten Wetterprognosen gemacht werden: «Bei der aktuellen Wetterlage gehen einem irgendwann die Ideen aus. Man kommt sich vor wie ein Idiot. Aber wir sind sehr zuversichtlich. Irgendwann muss der Sommer ja kommen.»
Doch Herr und Frau Schweizer fehlt es nach so viel Regen und Kälte an Geduld. Das Wettertief verbreitet vermehrt schlechte Laune, die regelmässig in einem frustrierten Mail endet.
«Wir bekommen oft Mails, in denen wir wegen unserer Schlechtwetterprognosen beschimpft werden. Dabei machen wir das Wetter ja nicht selber», so Wetterfrau Christine Jutz. Das Wetter sei eben eine sehr emotionale Sache.
Die letzten Jahre im Vergleich
Schuld am schlechten Wetter ist ein Hoch über dem Atlantik, dass sich negativ auf unser Wetter auswirkt. «Dieses Hoch befindet sich leider einfach am falschen Ort.» Im Vergleich: Im Mai 2011 lagen die Temperaturen mit 22, 23 Grad mit zirka vier bis fünf Grad über dem Durchschnitt.
Damals hatten wir 1,5 bis zwei Mal mehr Sonne als jetzt. Momentan liegen die Temperaturen im Durchschnitt gerade mal bei 15, 16 Grad – und im Mai fehlen uns rund 70 bis 80 Stunden Sonne!
Veränderung in Aussicht
Fakt ist, dass bis heute niemand eine Zauberformel entwickelt hat, mit der man das Wetter kontrollieren kann. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als die Situation zu akzeptieren und auf bessere Zeiten zu hoffen.
Die gute Nachricht an der ganzen Geschichte: Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht bereits für die zweite Hälfte der nächsten Woche. Dann soll es möglicherweise wieder etwas wärmer werden. Doch für endgültige Vorhersagen ist es noch zu früh. Trotzdem: es scheint aufwärts zu gehen.