Ein gesunder Stolz ist etwas Schönes. Kein arroganter Stolz, sondern eine Zufriedenheit mit dem, was man selber macht.
Ja, er darf auch stolz sein und hat gut lachen, dieser Käser, der mit Produkten wie dem «Hanfmutschli», dem «Dürebirot», «Schafseckli» oder der legendären «Belper Knolle» Erfolgsgeschichte schreibt: Mike Glauser ist Idealist, Querdenker, Tüftler. Ein Käsekünstler, dessen Erzeugnisse sich sogar das britische Königshaus aufgabelt.
Man munkelt jedenfalls, Prinz Charles sei einer der prominenten Kunden. Die Produkte tauchen ausserdem in Gourmet-Tempeln wie dem Grand Hotel Jungfrau oder Dieter Meiers Bärengasse und bei VIP-Anlässen auf.
Höhenflug mit tiefem Lohn
Wie gesagt: «Cheese!» Wenn Käse derart zum Knüller wird, darf man ruhig mal breit grinsen. Und trotz dem unglaublichen Erfolg: Mike Glauser fühlt sich am Märit viel wohler als an irgendwelchen Schickimicki-Events.
Manchmal streiten wir darum, wer von uns auf den 'Märit' gehen darf. Und ich glaube auch, dass unsere Kundinnen und Kunden Freude an uns haben.
Mike Glauser und sein Geschäftspartner Jörg Wyss verraten nicht, wie viel das preisgekrönte Unternehmen einnimmt. Sicher aber ist: Der Käse rollt, der Rubel aber nicht ins Chef-Portemonnaie, sondern in die Mitarbeiter und in Investitionen.
Es heisst, Glauser und Wyss zahlen sich selber nur einen bescheidenen Lohn von 1'000 Franken pro Monat aus. Das ist aussergewöhnlich. Auch nicht gerade gang und gäbe: Glauser und seine Freunde von der JUMI AG leben zusammen – in einem umgebauten, Hippie-angehauchten Bauernhof/Restaurant namens «Bäredreck» im bernischen Boll.
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Bild 1 von 10. Käse soweit das Auge reicht. Da staunt der Laie – und Mike, der Fachmann, wundert sich nicht, sondern findet's wunderbar. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 2 von 10. In Mikes Schatzkammer. Reichtum bis an die Decke: «Käse kann man schmecken, riechen und berühren. Das ist zehnmal schöner als eine Zahl auf einem Konto», sagt Mike Glauser. Der Ausnahme-Käser hat mit seinem Bruder und Vater eine Käserei aufgebaut. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 3 von 10. In Mikes Schatzkammer. «Als Chef muss du dich selber und die jeweilige Situation richtig einschätzen können», findet Mike Glauser. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 4 von 10. In Mikes Schatzkammer. «Wer in der Lebensmittelbranche arbeitet, muss gerne hart 'bügeln'», sagt Mike Glauser. «Das tut halt nicht jeder.». Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 5 von 10. In Mikes Schatzkammer. Käsen ist Detailarbeit, eine Kunst für sich: «Jeden Tag gibt es anderen Käse. Alles ist entscheidend: das Tier, das Futter, das Wetter, der Mensch, wie er das Tier melkt.» . Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 6 von 10. In Mikes Schatzkammer. Ein Käser muss Frühaufsteher sein. «Er muss parat sein, bevor die Milch kommt. Und spätestens wenn dir ein Käselaib aus der Hand zu fallen droht, bist du wach.». Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 7 von 10. In Mikes Schatzkammer. Und welcher Käse muss beim Käser auf dem Zmorgentisch stehen? «Schlossberger! Das ist ein richtig harter Käse, der gibt eine gute Basis für den Tag. Und du kannst viel davon essen; sicher 200 Gramm», sagt Mike Glauser. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 8 von 10. In Mikes Schatzkammer. «Als Bub mochte ich keinen Käse», gesteht Mike Glauser SRF 3 Moderator Philippe Gerber. Das änderte sich, als er eine Schnupperlehre bei einem Käser machte – nicht nur wegen der hübschen Töchter des Lehrvaters. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 9 von 10. In Mikes Schatzkammer. Bei ihm hat Morgenstund keinen Käse, sondern Worte im Mund: Frühaufsteher Philippe Gerber. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.
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Bild 10 von 10. In Mikes Schatzkammer. Seine Visionen stets im Blick: «Meine wichtigste Aufgabe im Unternehmen ist es, sich zu überlegen, was wir als nächstes ausprobieren wollen», sagt Mike Glauser. Bildquelle: SRF 3/Claudia Herzog.