Semesterstart: Zürcher Studenten feiern
Gemäss einer Studie, die unlängst vom «Higher Education Research Institute» in Los Angeles herausgegeben wurde, ist die süsse, versoffene Studentenzeit in Amerika vom Aussterben bedroht.
Konkurrenzkampf unter Studenten
Eine Umfrage unter Erst- und Zweitsemestlern hat gezeigt, dass fast 39 Prozent der Befragten nicht mehr als fünf Stunden in der Woche mit ihren «Buddies» (Kommilitonen) verbringen. Die Party-Erfahrung, die sie bei ihrem Übertritt ans College im Gepäck mit dabei haben, ist ausserdem sehr bescheiden.
Es sieht so aus, als ob Studenten ihr soziales Leben vernachlässigen und sich dafür mehr auf ihr akademisches Leben konzentrieren.
Einen Grund dafür sieht Forscher Kevin Eagan im zunehmenden Konkurrenzkampf. «Vielen Studierenden ist schon seit der Grundschule eingetrichtert worden, wie wichtig es ist, an einem guten College aufgenommen zu werden.»
Dass sich die Studierenden aufgrund des grösseren Leistungsdrucks seltener besinnungslos feiern, mag die Eltern sehr freuen. Andererseits übt man sich bei Partys und gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Studierenden auch im sozialen Umgang und knüpft wichtige Kontakte.
Virtuelle Gesellschaft statt Face-to-Face-Feierei
An die Stelle des direkten sozialen Austausches ist der virtuelle getreten: Der Anteil Studierender, der mehr als sechs Stunden die Woche in sozialen Netzwerken verbringt, ist von 18.9 Prozent (im Jahr 2007) auf 27.2 Prozent gestiegen.
Und da, im Netz, gibt's natürlich auch noch die eine oder andere Studentenorgie zu entdecken – nicht direkt auf Facebook, sondern vielmehr in Videos auf Schmuddelwebseiten. Googelt man nämlich «wilde Studentenparties», landet man subito im inszenierten Exzess. Mit dem echten Leben hat das dann wirklich nicht mehr viel zu tun.