Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ist der bedeutendste Sportanlass der Schweiz. Die Arena in Burgdorf ist schon seit Monaten ausverkauft. 50'000 Zuschauer werden anwesend sein, wenn sich die Bösen gegenseitig aufs Kreuz legen.
Zwar am selben Anlass, aber fernab der grossen Bühne, werden auch die Steinstösser ihren König küren. Die Athleten sind zwar gleich schwer, gleich gross und gleich stark wie die Schwinger, dennoch spricht man nur wenig über sie. Dabei vollbringen die Steinstösser ausserordentliche Leistungen.
Vom Schattendasein ins Rappenlicht
SRF 3 Reporter Manuel Rothmund hat sich diese Sportart genauer angeschaut und sie dabei gleich selbst ausprobiert. Unter fachkundiger Anleitung von Peter «Pesche» Michel, des derzeit besten Steinstössesr der Schweiz.
Doch auch wenn Manuel als eher sportlich eingestuft werden darf, erwies sich das Vorhaben Steinstossen als zu ambitiös. Denn Manuel fand im 83,5 kg schweren Unspunnenstein seinen Meister. Gerademal zwei Zentimeter konnte er den Stein anheben.
Mit dem nur halb so schweren Damenstein geht es dann schon einfacher. Doch sogar mit diesem kommt Manuel nicht an die Weite des Profis heran. Sogar bei den Frauen hätte der Reporter mit seiner Weite nicht gewonnen. Oder wie Michel lakonisch meinte: «Ich kenne Frauen, die sind besser als du».
Steinstossen hat viel mit Technik zu tun
Trotz des Misserfolgs macht Peter Michel unserem Reporter Mut. «Es hat nicht nur damit zu tun, dass du zu wenig Kraft hast. Steinstossen ist zu 40 Prozent Technik. Und die kann man lernen.»
Dass Pesche neben der optimalen Technik auch über genügend Kraft verfügt, beweist er einige Minuten später. Und zwar, als er unseren 82 kg schweren Reporter kurzerhand hochhebt und locker auf seiner Schulter platziert.
Bleibt zu hoffen, dass sich am Eidgenössischen viele Zuschauer für diese Bärenkräfte begeistern lassen und die grosse Arena der Schwinger keinen allzu grossen Schatten auf die Steinstösser wirft.