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Diagramm mit Schweizer Kantonen und deren Anzahl Kg. Abfall pro Kopf
Legende: Die Kantone in der Übersicht: Siedlungsabfälle nach Anzahl Kilo / Einwohner. Quelle: Cercle Indicateurs (BFS), * SRF

Aktuell Wer ist Güsel-Schweizermeister?

Ein Titel, auf den man nicht stolz sein kann: Der Kanton Wallis produziert jährlich am meisten Abfall pro Kopf. Am wenigsten Güsel fällt im Kanton Baselland an.

Die Zahlen der Plattform «Cercle Indicateurs» des Bundesamts für Statistik sprechen eine deutliche Sprache: Der Kanton Wallis produziert jährlich am meisten Güsel pro Kopf. Pro Person fallen 459 Kilogramm erfasste Siedlungsabfälle an. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Im Unterwallis gibt es nach wie vor keine Sackgebühren. Besser steht der Kanton Baselland mit 275 Kilogramm Abfall pro Person da. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass Tourismuskantone und Kantone mit hohem Pendlersaldo höhere Werte aufweisen.

Der Schweizer Müllberg gehört generell zu den grössten Europas

Gemäss den aktuellen Eurostat-Zahlen produzieren nur Dänemark und Luxemburg mehr Güsel als die Schweizer – eine unerfreuliche Begleiterscheinung des wachsenden Wohlstands. Der Spitzenreiter Dänemark produziert fast 750 Kilogramm Abfall pro Jahr und Kopf. Da können wir uns ein Vorbild an den Japanern nehmen, welche pro Jahr und pro Kopf auf ca. 350 Kilogramm Abfall kommen.

«Zero-Waste-City» Kamikatsu

Bild der japanischen Stadt Kamikatsu
Legende: Vorbildlich Müll-frei: Kamikatsu dient als Paradebeispiel für Umweltbewusstsein. Instagram

Der japanische Ort Kamikatsu ist sogar auf dem besten Weg zur «Zero-Waste-City». Bis 2020 will der Ort keinerlei Abfall mehr produzieren – schon jetzt werden 80% aller Abfälle recycelt, wiederverwertet oder kompostiert. In Kamikatsu herrscht seit 2003 das weltweit strengste Recycling-Programm. Ein grosser Aufwand, der sich aber doppelt auszahlt: Neben dem umweltfreundlichen Effekt sind die Kosten für die Müllentsorgung in Kamikatsu um zwei Drittel gesunken.

* Die Kantone, welche nicht in der Grafik aufgeführt sind, beteiligten sich entweder nicht an der Erhebung oder die Zahlen aus der Erhebung 2015 sind nicht verfügbar. Die Zahlen sind zudem nur bedingt vergleichbar, da die Organisation der Abfallentsorgung Sache der Kantone und Gemeinden ist.

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