Von den Foo Fighters im Stade de Suisse diesen Sommer, über die Toten Hosen auf der Luzerner Allmend bis zu Chartstürmer Cro in der Konzerthalle Dübendorf: Diese und andere Konzerte von Top-Acts sind noch nicht ausverkauft.
Warum sind immer weniger Konzerte ausverkauft?
Carlo Bommes, langjähriger Konzertveranstalter aus Bern (Grönemeyer, Muse, Gurtenfestival) meint, viele Acts kämen einfach zu oft - wer sieben Abschiedstouren spiele, übersättige sein Publikum.
Es ist einfach zu teuer. Die Leute checken langsam, dass sie mit einem Festivalpass besser bedient sind, als wenn sie das selbe Geld für einen einzigen Act ausgeben.
Gratiskonzerte verändern Konsumverhalten
Stefan Breitenmoser, Geschäftsführer des Branchenverbands SMPA (Zusammenschluss der professionellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter) gibt Gratiskonzerten eine mögliche Mitschuld.
Er vertritt die These, dass Veranstaltungen wie zum Beispiel Energy Stars for free, Energy Air oder die AKB Roadrunner (Konzertreihe der Aargauischen Kantonalbank) das Konsumverhalten verändern.
Das Publikum lässt sich vermutlich lieber gratis bespielen, als dass es sich Tickets von einem Act kauft, der dann zwei Wochen später auf einer Bühne mit Eintrittspreis steht.
Die Gagen steigen
Gemäss Breitenmoser ist es nicht ausschliesslich eine Preisfrage, ob ein Konzert ausverkauft ist: «Es spielt auch eine Rolle, ob der/die Künstler/in gerade im Trend liegt.»
Laut Carlo Bommes kommt hinzu, dass sich die Veranstalter vermehrt gegenseitig überbieten und den Top-Acts immer noch mehr bezahlen.
Eigentlich müssten wir Veranstalter einen Deckelbetrag abmachen. Zum Beispiel 300 000 Franken als oberstes Gagen-Limit, das würde sicher helfen
Am Ende bezahlen die Fans – oder eben nicht?
Was passiert, wenn die Veranstalter den Künstlern immer mehr bezahlen, liegt auf der Hand: Irgendjemand wird auf irgendeine Art und Weise dafür bezahlen. In der Regel trifft dies das Konzertpublikum, das immer mehr bezahlt um ihre Stars auf der Bühne zu sehen – oder dann eben einfach nicht hingeht.
Uns nimmt daher wunder: Wie viel bist du bereit für deinen Lieblingsact hinzublättern? Schreibe in die Kommentare, wo deine persönliche Schmerzgrenze liegt.