Unternehmer sind gefordert. Der digitale Wandel betrifft alle Branchen. Plötzlich erledigt der Computer einen Job schneller, an dem zuvor dutzende Mitarbeiter gleichzeitig gearbeitet hatten.
Internet-Experten prophezeien, dass es schon bald nur noch zwei Gruppen von Arbeitskräften geben könnte: Die einen sagen den Computern, was sie tun sollen. Die anderen bekommen vom Computer gesagt, was sie zu tun haben.
Der wilde Fortschritt
Dieses Umfeld beschäftigt die weit über 1000 Gäste am diesjährigen Swiss Economic Forum in Interlaken. Sie diskutieren unter dem Motto «Live the Wild» über die aktuellen Herausforderungen in der immer digitaleren Welt.
Das «Wild» stehe dabei für den technischen Fortschritt, sagt SEF-CEO Dominik Isler. «Und mit «live» wollen wir in diese wirtschaftlichen Veränderungen eintauchen».
SRF 3 spricht mit Schweizer Wirtschaftsführern
Wie aber steht es um die wilde Seite der Schweizer Unternehmer? SRF 3 macht sich vor Ort in Interlaken auf Spurensuche – unsere Gesprächspartner sind bekannte Schweizer Wirtschaftspersönlichkeiten:
- Monika Ribar ; Verwaltungsratspräsidentin SBB
- Susanne Ruoff , Konzernleiterin Die Post
- Morten Hannesbo , CEO AMAG
- Hansueli Loosli , Verwaltungsratspräsident Coop und Swisscom
- David Bosshart , CEO Gottlieb Duttweiler Institut
Ausserdem treffen wir im Rahmen des Swiss Economic Forum zwei Jungunternehmen, die für den Swiss Economic Award nominiert sind:
FELFEL
Mit ihren Kühlschränken wollen Daniela und Emanuel Steiner den Kantinenfood revolutionieren. In mittlerweile über 70 Betrieben steht ein Felfel -Kühlschrank, wo sich schweizweit 10‘000 Mitarbeiter mit Znüni oder Zmittag verpflegen können. Weil sie «digital geboren wurden», seien sie bereits wild unterwegs, sagt Gründerin Daniela Steiner.
Um die wilde Seite auszuleben, brauche es aber Struktur: So gibt es bei Felfel ein 10-seitiges Regelbuch zum Thema «how we work». Weiter hat das Start Up sogenannte «Focus Mornings» eingeführt – während des Vormittags sollen Teams untereinander nicht kommunizieren, damit konzentriert gearbeitet werden kann.
CLEVERCLIP
Carlo Badini hat Cleverclip vor vier Jahren gegründet. Heute entwickelt und produziert die Firma Erklärvideos für diverse Schweizer Grossunternehmen. Wild an der Firma sei, dass die Mitarbeiter quer über den Globus verstreut seien, sagt Carlo Badini (siehe Bild links).
Es gibt zudem keine fixen Arbeitsplätze und auch keine geregelten Arbeitszeiten. Er wolle niemanden zwingen, um 8 Uhr ins Büro zu kommen.
Mitarbeiter müssten laut ihm heute nicht mehr konstant überwacht werden. «Mir sieht man das Wilde jedoch gar nicht an, ich sehe total seriös aus», sagt Badini.