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Konzertkritik Pink in Zürich: Krönender Abschluss der Stadionkonzert-Saison

Bereits sechs Jahre liegt der letzte Besuch des amerikanischen Superstars in der Schweiz zurück. Am Dienstagabend hatte das Warten für Pink-Fans hierzulande ein Ende. Ihre Geduld wurde mit einer zweistündigen Powershow belohnt. Inklusive Stunteinlagen.

Mit Pink ging am Dienstagabend die Schweizer Stadionkonzertsaison 2019 zu Ende. Die Amerikanerin brachte mit ihrer «Beautiful Trauma»-Show einen Hauch von Cirque du Soleil ins Letzigrundstadion nach Zürich. Getragen von einer der prägnantesten und prägendsten Frauenstimmen im Popzirkus.

Es war der Schlusspunkt einer Stadionkonzertsaison, die für Gesprächsstoff sorgte, im positiven wie im negativen Sinne. Am 10. Mai spielten Metallica im Letzigrund und zeigten, wie Stadionrock geht. Rammstein spielten Anfang Juni in Bern eine explosive Show. Gewissen Konzertbesuchern war die Band auf der Bühne jedoch zu statisch – sie habe sich zu sehr hinter den gewaltigen Pyroeffekten versteckt.

Phil Collins war musikalisch Weltklasse, bot bei seinem Zürcher Auftritt bezüglich Show aber nur Budgetkost. Bon Jovi brachten Mitte Juli zwar eine filmreife Show in die Schweiz. Dafür sorgte Jon Bon Jovis Gesangsdarbietung bei vielen Zuschauern für rote Köpfe.

Von Äpfeln und Birnen

Man soll nicht Birnen mit Äpfeln, und Äpfel nicht mit Pfirsichen vergleichen. Fasst man aber die Konzerte grosszügig unter dem Begriff «Stadionkonzerte» (oder eben als Obst) zusammen, muss man zum Schluss kommen: Pink war die Kirsche obendrauf.

Steht sie nur auf der Bühne herum? – Ganz und gar nicht, die Frau ist eine Athletin. Liess die Bühnenshow irgendwelche Wünsche offen? – Nein, die bot alles, was man sich von einem Event dieser Grössenordnung wünscht. Trifft Pink auch live die Töne? – Und wie!

Leidenschaftlich, emotionsgeladen, publikumsnah

Pink bot mit ihrer «Beautiful Trauma»-Show musikalisch grosses Kino. Im Vordergrund standen Songs wie «What About Us», «I Am Here» oder der Tour-Titelsong «Beautiful Trauma» aus dem gleichnamigen, 2017 erschienenen Album. Dazu gesellten sich auch bereits Songs wie «Hustle» oder «Walk Me Home» aus ihrem im April 2019 erschienenen achten Studioalbum «Hurts 2B Human». Das Set war zudem gespickt mit älteren Hits wie «Just Like A Pill», «Raise Your Glass» oder «Just Give Me A Reason».

Zwischen den Songs hielt die 39-Jährige ihr Publikum mit knackigen Sprüchen bei Laune und knuddelte bei Gelegenheit ein paar glückliche Jungs und Mädels in der ersten Reihe. Riesig freute sich Pink auch über eine Tüte Kekse, die ihr ein Fan auf die Bühne geworfen hatte und auf der mit Filzstift «Next Stop Basel!» geschrieben stand.

Gerade auch die ruhigen Momente wussten zu beeindrucken. Beispielsweise das stimmgewaltige Cover von Cyndi Laupers «Time After Time», nur begleitet von einer akustischen Gitarre und dem mitsingenden Publikum. Oder als sich Pink am Ende des Konzerts mit der Ballade «Glitter In The Air» von ihrem Schweizer Publikum verabschiedete.

Zirkusreif

Es gab im Stadion Letzigrund nicht nur Vokalakrobatik zu bestaunen. Die regelmässig wechselnden Kostüme und Bühnenbilder, ausgefeilten Tanz- und Turnchoreografien und abwechslungsreichen Video-Animationen erinnerten an eine Aufführung des weltbekannten Cirque du Soleil.

Die «Beatuiful Trauma»-Show in Zürich bot zahlreiche Stunteinlagen und abwechslungsreiche Bühnenbildern.
Legende: Die «Beautiful Trauma»-Show in Zürich bot zahlreiche Stunteinlagen und abwechslungsreiche Bühnenbilder. Keystone

Auch Kunststücke am Drahtseil fehlten nicht: Mit «Get The Party Started», und von einem riesigen Kronleuchter baumelnd, eröffnete die amerikanische Popsängerin ihre rund zweistündige Show. Es blieb nicht die einzige Flugeinlage: An einem Hüftgurt befestigt sauste Pink bei «So What» in schwindelerregender Höhe über die Köpfe der rund 48'000 tobenden Besucher im ausverkauften Letzigrundstadion hinweg. Ein Gänsehautmoment.

Farbiger, virtuoser, kunstvoller und akrobatischer kann man eine Stadionshow kaum gestalten. Für möglicherweise enttäuschte Konzertbesucher der vorangegangenen Schweizer Stadionkonzerte war die Pink-Show ein versöhnlicher Abschluss der Stadionkonzertsaison 2019.

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