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Digital Aktuelles Wissen für Schüler – aus einer Onlinezeitung

Mit einer neuen Onlinezeitung sollen sich auch junge Menschen informieren können, was in der Welt geschieht – in einer verständlichen Sprache und mit vielen Hintergrundinformationen. «Schweiz aktuell» hat eine Schule besucht, die das neue Lehrmittel einsetzt.

Häufig ist die Sprache in gängigen Tageszeitungen zu kompliziert, als dass Primar- oder sogar Oberstufen-Schüler die Nachrichten wirklich verstehen und einordnen könnten. Eine neue Onlinezeitung für Schüler mit dem Titel «Clever-Express» will das ändern und Kindern jeden Alters die Chance geben, am täglichen Weltgeschehen besser teilzuhaben.

Die Redaktorinnen, Desirée Müller und ihre Schwester Nadja, bereiten darin die Nachrichten einer Tageszeitung in einer Sprache auf, die auch für Kinder gut verständlich ist.

Grundlage für die Meinungsbildung

Zu den geschriebenen Artikeln bereitet Desirée Müller auch Hörbeitrage und Aufgaben vor – als Grundlage für den Schulunterricht. Ein Angebot für Lehrer, die oft nicht genug Zeit haben, neben allen obligatorischen Fächern auch noch die aktuellen News mit den Kindern zu besprechen.

Die Webseite der Online-Zeitung «Clever-Express» im Internet.
Legende: Auch online informiert: Neben einer PDF-Version im 2-Wochen-Rhythmus soll auch Webseite tagesaktuell informieren und erklären. SRF

«Uns ist es wichtig, dass Schüler bereits im Kindesalter lernen, sich über aktuelle Themen eine Meinung bilden zu können.», sagt Desirée Müller, Chefin des Zweierteams. Und so laden die Journalistinnen, die beide mehrere Jahre bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet haben, täglich mehrmals neue Beiträge auf ihre Homepage. Alle zwei Wochen wird dann eine Gesamtzeitung im PDF-Format an die Schulen verschickt, die für 245 Franken pro Jahr ein Abo lösen.

Zeitgenössische Geschichte verstehen

Das Angebot der PDF-Zeitung im 2-Wochen-Rhythmus stiess in der Startphase auf grosses Interesse: Schulen in der Deutschschweiz lösten mehr als 700 der angebotenen Probe-Abos. So wie das Schulhaus Buchthalen im Kanton Schaffhausen, wo Sekundarschullehrer Stefan Müller arbeitet: Gerade weil der Lehrplan so voll sei, so der Pädagoge, werde häufig nur gelehrt und erklärt, was früher passiert ist – nicht jedoch, nicht jedoch was heute geschieht.

Trotzdem brauche er aber ein wenig Vorbereitungszeit, so Müller weiter, um die Artikel in der Unterrichtsstunde anwenden zu können. Er müsse einige zusätzliche Recherchen unternehmen, um den Schülern mehr Zusammenhänge erklären zu können.

Erfolg des Projekts noch offen

Ob und wie weit sich das Angebot dauerhaft etablieren wird, ist derzeit ungewiss. Nach Ablauf der zweimonatigen Testzeit mit den angebotenen Probe-Abos haben 74 Schulen das Abo nun definitiv gebucht. Mit diesem Rücklauf ist Desirée Müller zufrieden. Sie stellt ihre Zeitung zurzeit Lehrern auf Tagungen und Berufsmessen vor und meint: «Viele Lehrer kennen uns noch nicht. Der Trend ist daher durchaus vielversprechend.»

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