Target als Ziel
Der Sicherheitsspezialist Brian Krebs hat wohl turbulente Festtage hinter sich. Er war Mitte Dezember der erste, der öffentlich über den gewaltigen Datenraub bei der US-amerikanischen Grosshandelskette Target berichtete. Mittlerweile ist die Grössenordnung bekannt: Kreditkarten und andere persönliche Daten von über 100 Millionen Kunden wurden gestohlen.
Krebs analysiert seither in seinem Blog, wie genau die Diebe eine solche Menge von Daten stehlen konnten. Die technischen Details sind faszinierend. Es gelang ihnen, über einen Webserver in das interne Netzwerk von Target zu gelangen. Dort infizierten sie einige Computer an den Kassen; also jene Maschinen, wo die Kunden ihre Kreditkarten durchziehen. Die dort abgesaugten Daten wurden auf einem zentralen Server – immer noch im Target-Netzwerk – zwischengelagert und von aussen in mehreren «Beutezügen» abgeholt.
Die so gestohlenen Kreditkarten-Daten tauchten dann auf dem Schwarzmarkt auf, wo sie laut Krebs in Sets mit einer Million Kartennummern für 20 bis 100 Dollar pro Karte angeboten wurden. Es geht hier also nicht nur um einen gezielten, technisch anspruchsvollen Angriff – sondern auch um sehr, sehr viel Geld. Krebs hat bereits eine Spur und einen Verdächtigen: jemand, der sich «Rescator» nenne und ein junger Mann aus Odessa (Ukraine) sein könnte.
Vor diesen Grössenordnungen verblassen Legenden wie der Zugräuber Ronnie Biggs, dessen Crew zweieinhalb Millionen Pfund erbeutet hatte. Sollte es den Räubern gelungen sein, die gestohlenen Kreditkarten zu verkaufen, könnten sie hunderte Millionen Dollar erbeutet haben.
Gekauft werden diese Kartennummern in der Regel von gut organisierten Banden, welche diese Nummern dann in Bargeld umwandeln müssen. Sie kopieren diese Daten auf Kartenrohlinge und gehen als Teams mit diesen Kopien in Läden, wo sie möglichst viele teure Luxusgegenstände kaufen – die dann wiederum verscherbelt werden müssen. Während sich ein paar Jungs in Odessa also im Geld suhlen, fängt für andere Verbrecher die Knochenarbeit erst an.
Allerdings: Damit das funktioniert, müssen alle sehr schnell sein. Denn seit Target den Raub zugegeben hat und mit Behörden und Kreditkartenfirmen zusammenarbeitet, werden die Kartennummern nach und nach gesperrt und damit wertlos.
Schmusen mit Bigfoot
Lizzie Crocker schreibt für das Blog «The Daily Beast» über die Nachwehen des Erfolges des Sadomasoschinkens «Fifty Shades of Grey». Da wurde vielen klar, dass man mit selbstverlegten, explizit pornographischen Geschichten ganz schön Geld verdienen kann. Und so schrieb jemand unter dem Pseudonym «Virginia Wade» eine Geschichte mit dem Titel «Cum For Bigfoot». Crocker nennt das «cryptozoological erotica».
Der Titel war überraschend erfolgreich: Wade sagt, sie habe mit «Cum for Bigfoot» 30'000 Dollar pro Monat verdient, über Kindle Direct Publishing von Amazon.
Crocker weist ausserdem darauf hin, dass die sexuelle Fantasie «Frau <3 Monster» ein altbekannter Archetyp sei – von «Die Schöne und das Biest» über Dracula bis zu King Kong. Der Unterschied zwischen früher und heute liege vor allem darin, wie explizit die Schilderungen seien. Und hier spiele digitales Selbstverlegen die entscheidende Rolle:
The difference between the woman-falls-for-demon-beast storyline in fiction then and now is a matter of the implicit versus the explicit. Today, there are no limits when it comes to explicit language and content in self-published erotica.