Autor Paul Ford macht auf der Plattform «Medium» eine schöne Beobachtung : Wenn sich auf Youtube oder anderen Videoplattformen Menschen vor ihren Computer und die Webcam setzen, sehen wir dahinter den Raum, in dem sie leben. Und diese Zimmer sehen erstaunlich oft gleich aus: Sie sind blank, beige und etwas trostlos.
The curtains are drawn. Some light comes through, casting a small glow on the top left of the air conditioner. It's daytime. The wall is an undecorated slab of beige. That is the American room.
Ford beschreibt mit vielen Video-Belegen diese amerikanischen Räume und stellt fest, dass sie überhaupt nicht den in Fernseh-Serien, Werbung oder Wohn-Magazinen gezeigten Traum-Wohnräumen entsprechen. Während dort viele Details das Auge stimulieren und künstliches Alter Gemütlichkeit erzeugt, sind die realen Wohnräume stattdessen kühl und leer.
Ford kann nicht ganz erklären, warum das so ist. Er probiert verschiedene Thesen aus, will sich aber auf keine festlegen: Zu wenig Geschmack? Ständiges Umziehen? Wirtschaftskrise?
You could judge those rooms and say that America has a paucity of visual imagination, that we live in a kind of wasteland. Or you could draw another conclusion, and note that America might be a little more broke than it wants to show. […] Maybe they know they are going to move soon […]. Maybe they moved in and just haven't unpacked yet.
Vielleicht sind diese Zimmer, wo unsere Computer stehen, auch einfach blank, weil wir dort nie nach hinten schauen. Sondern nach vorn, in den Computer – dort wo alles ist: die anderen Menschen, Unterhaltung, Beziehungen, Träume.
Try to see it from their perspective. Our protagonists are looking into the computer. They like what they see, find it stimulating and exciting. [… L]ife happens against a backdrop of intersecting off-white walls. Those are our homes, plain and a little grim. Our fantasy homes are busy with bright things yet old. Our pins and dreams are not beige.
Link: Paul Ford, «The American Room» (Medium)