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Eine Karte der Stadt St. Gallen mit blauen Flecken, die potentielle Hotspots markieren
Legende: Erreichbarkeit auf der Karte: Die voraussichtliche Abdeckung in St. Gallen, wenn die Cabelcom-Modems zu Wi-Free-Homespots umfunktioniert werden. upc cablecom

Digital Cablecom will die Schweiz mit Wi-Free erschliessen

Der Netzbetreiber will die Schweiz zu einem grossen Hotspot machen – mit den WiFi-Modems seiner Kunden. Im Gegenzug sollen Cablecom-Kunden unbeschränkten Zugriff auf das ganze «Wi-Free»-Netz haben. Am 30. Januar startet ein Pilotbetrieb in der Stadt St. Gallen.

Wer sich mit einem Smartphone durch Schweizer Wohngebiet bewegt, findet sie an jeder Ecke: Private WiFi-Netze. Nutzen lassen sich davon – da passwortgeschützt – allerdings nur die wenigsten. Die Cablecom will darum ihre WiFi-Modems in privaten Haushalten zu einem Schweiz-weiten «Wi-Free»-Netz zusammenschliessen und ihren Kunden kostenlos zur Verfügung stellen.

In der Stadt St. Gallen wird die Cablecom ab dem 30. Januar mit einem Pilotbetrieb Erfahrungen in der Praxis sammeln. Nach «einigen Wochen» der Pilotphase soll das Angebot auch im Rest der Schweiz verfügbar werden.

Geben und Nehmen

Um das «Wi-Free» Angebot zu nutzen, müssen sich Cablecom-Kunden einmalig auf der UPC-Webseite für den Dienst anmelden. Danach lassen sich das Smartphone oder andere mobile Geräte mit WLAN-Anschluss überall mit dem Internet verbinden, wo das «Wi-Free» Netz zu empfangen ist.

Als Gegenleistung stellt man sein eigenes Modem anderen Cablecom-Kunden zur Verfügung, indem man es zum Teil des «Wi-Free»-Netzes macht. Dies geschieht allerdings automatisch: Die Cablecom wird den Dienst ungefragt auf allen rund 650'000 dafür geeigneten Internet-Anschlüssen in der Schweiz aktivieren. Wer nicht bei «Wi-Free» dabei sein will, muss selbst aktiv werden und den Dienst abschalten lassen (Opt-Out).

Dafür gibt es allerdings kaum Gründe, denn «Wi-Free» kostet nichts und bringt keine erkennbaren Nachteile mit sich. Die Vorteile hingegen liegen auf der Hand: Kostenloser und unbeschränkter Internetzugang über so genannte «Homespots», also über die privaten Wifi-Netze anderer Cablecom Kunden.

Ein Modem – zwei Netze

Um die Bandbreite und Sicherheit der privaten Internet-Anschlüsse nicht zu beeinträchtigen, baut jedes Cabelcom-Modem ein zweites Netz auf, das von dem des Kunden unabhängig ist. Damit will der Betreiber sicherstellen, dass dem Kunden keine Geschwindigkeit verloren geht, auch wenn er seinen Anschlusses mit anderen teilt. Auf dem «Wi-Free» Netz stehen 5Mbit Download und 500Kbit Upload zur Verfügung, zusätzlich und unabhängig von der Geschwindigkeit des Abos.

Auch aus rechtlicher Sicht soll man sich keine Sorgen machen, sondern darf die Haftung getrost der Cablecom überlassen. Im Fall eines Missbrauchs des «Wi-Free»-Netzes kann die Cablecom jederzeit dank Log-in-Daten auf die Identität des betreffenden Benutzers rückschliessen.

Datenroaming im Ausland umgehen

Wer regelmässig im Ausland unterwegs ist, könnte künftig noch mehr vom «Wi-Free»-Konzept der Cabelcom profitieren. Die Kabelnetz-Betreiberin kooperiert mit Schwester- und Partner-Firmen im Ausland. Wer bei «Wi-Free» mitmacht, kann heute schon in den Niederlanden und auch bald schon in Belgien auf das dortige «Wi-Free»-Netz zugreifen. Weitere Länder in Europa dürften mit der Zeit dazu kommen.

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