In Michael Chrichtons dystopischem Science-Fiction-Film werden Androiden zu kaltblütigen Killern: In futuristischen Freizeitparks – dem römischen Reich, Mittelalter oder Wilden Westen nachempfunden – wollen sie nicht länger als Statisten für die Ausschweifungen der Besucher dienen. Die Maschinen wenden sich gegen ihre Schöpfer und nehmen die Menschen ins Fadenkreuz.
Crichton wollte den Blick der Androiden unverwechselbar gestalten und das Publikum sofort merken lassen, wann es durch die Augen eines Killerroboters sieht. Bloss gab es damals noch keine Special-Effects-Unternehmen, die einen solchen Auftrag hätten ausführen können. Crichton fragte darum beim Jet Propulsion Laboratory an, das auch für die NASA arbeitet. Dort hiess es, die Bearbeitung der gut zweieinhalb Filmminuten koste 200'000 Dollar und dauere neun Monate – viel zu teuer und viel zu lang.
Special-Effects-Zug kommt ins Rollen
Mit John Whitney Jr. fand Crichton schliesslich einen Tüftler, der den Auftrag schneller und für nur 20'000 Dollar erledigte. Whitney beschaffte sich Zugang zu einem der wenigen Scanner, die damals Filmbilder in den Computer einlesen konnten. Von Hand wurden tausende von Bildern am Computer bearbeitet und künstlich verpixelt. So hattet jedes der rechteckigen Felder schliesslich nur noch eine Farbe. Diese Arbeit war für die Maschine keine leichte Aufgabe: Allein das Rechnen einer Sequenz von zehn Sekunden dauerte gut acht Stunden.
Die fertigen Bilder wurden wieder auf Film gebannt und ins restliche Material geschnitten. Das Resultat überzeugte, doch der Special-Effects-Zug kam damit noch nicht ins Rollen. Erst Ende der 1980er-Jahre griffen immer mehr Filmemacher in die Computertrickkiste .
Den endgültigen Durchbruch erlebten die computergenerierten Bilder dann mit Steven Spielbergs «Jurassic Park», in dem 1993 die ersten fotorealistischen Geschöpfe in Form von Dinosauriern auf die Leinwand kamen. Auch hier hatte Michael Crichton seine Finger im Spiel: Sein Thriller «DinoPark» diente Spielberg als Vorlage.