So würde ein digitaler Totmann-Schalter funktionieren: Man muss regelmässig auf einen Knopf drücken, sei es an einem Gerät oder online, um so zu signalisieren, dass der Moment noch nicht gekommen ist. Sobald man diesen Knopf einmal nicht mehr drückt, läuft automatisch ein Programm ab.
Es verschickt z.B. eine Email-Nachricht an die Liebsten, eine weitere an den grösseren Bekanntenkreis, eine Liste mit Passwörtern an den Notar, und vielleicht auch eine Abrechnung an die Feinde.
Problem: Fehlalarm
Das Hauptproblem der Idee ist der Fehlalarm: Wir wollen auf keinen Fall, dass dieser Automatismus unbeabsichtigt ausgelöst wird. Wie oft soll man also den Knopf drücken?
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Einmal im Monat ist viel zu selten, weil es dann zu lange dauert, bis das Programm ausgelöst wird. Und jeden Tag ist zu mühsam und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fehlalarm ausgelöst wird.
Der Dead Man's Switch bei der SBB
«Dead Man's Switches» gibt es schon lange, in der Regel bei schweren Maschinen wie z.B. Lokomotiven. Wenn der Lokführer nicht mehr die Füsse auf das «Totmannpedal» stellt, wird eine Schnellbremsung eingeleitet. Auch heute noch ist in jeder SBB-Lok ein solches Pedal eingebaut.
Das Pedal hat allerdings mehr die Funktion, sicherzustellen, dass überhaupt jemand im Führerstand sitzt. Es wird heute ergänzt mit einem System, das feststellt, ob diese Person da nicht nur sitzt, sondern auch etwas tut: Wenn nach 1600 Metern kein Schalter gedrückt wurde, ertönt ein lauter Pfeifton. Wird dieser nicht quittiert, leitet das System die Schnellbremsung ein.
Notruf per Armbanduhr
Dieses Prinzip wäre auch auf digitale Totmann-Schalter übertragbar. Und es gibt heute schon Armbanduhren, die Puls oder Körpertemperatur messen und allenfalls den Notruf alarmieren. Es ist durchaus denkbar, dass an ein solches System auch gleich die digitale Nachlass-Eröffnung auslöst.