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Dr. Marty Cooper posiert mit dem Motorola Dynatac, dem ersten im Handel erhältlichen Mobiltelefon.
Legende: Motorola Dynatac: Dr. Marty Cooper posiert mit dem ersten im Handel erhältlichen «Mobil»telefon. Reuters

Digital Der lange Weg vom Dynatac zum Smartphone

Die ersten «Mobiltelefone» waren schwer und unhandlich – Smartphones von heute passen in jede Hosentasche und können weit mehr als nur Telefonieren. Das ist Segen und Fluch zugleich.

Als Dr. Marty Cooper vor 40 Jahren zum ersten Mal mit dem Prototyp eines Mobiltelefons telefoniert hat, war er sich kaum der Auswirkungen bewusst, die dieses Gerät heute auf unser Leben hat. Kein Wunder: Bis die ersten Geräte auf den Markt kamen, dauerte es gut 10 Jahre: 1983 erschien das Dynatac von Motorola, das auf heutige Preise umgerechnet gut 9000 Franken kostete.

Eine Kommunikationsrevolution

Die ersten Geräte waren nicht nur teuer – sie waren auch gross wie ein Toaster und kaum weniger schwer. Ausser zum Telefonieren konnte man sie also gut als Briefbeschwerer brauchen. Die Smartphones von heute sind nicht nur viel leichter, sie können auch mehr: iPhone, Galaxy und Co. sind wahre Multifunktionsgeräte. Dank «mobilem Datenverkehr» sind wir heute jederzeit und überall mit einem weltumspannenden Netzwerk verbunden.

Dass wir nicht mehr nur an unserem Computer am Bürotisch aus Zugriff zum Internet haben, ist der Anfang einer neuen Kommunikationsrevolution. Und deren Auswirkungen lassen sich so wenig abschätzen, wie sich Mitte der 90er Jahre gesicherte Aussagen über die Zukunft des Internets machen liessen.

Der Komplexität Herr werden

Sicher ist: Was dank den mobilen Geräten möglich wird, ist oft Segen und Fluch zugleich. Einerseits braucht sich keiner mehr zu langweilen, wenn er dank Smartphone stets Filme, Musik, Lektüre und Games mit dabei hat. Andererseits bedeutet das Smartphone in der Hosentasche auch ständige Verfügbarkeit  und Ablenkung – eine Herausforderung, mit der sich viele schwertun.

Anderes Beispiel: Dank Smartphones ist die Erfassung von Bewegungs- und Ortsdaten  heute so einfach wie nie. Das gleiche gilt immer mehr auch für andere Daten, etwa Gesundheitsdaten wie Puls oder Blutwerte. Dieser Datenberg kann uns nützen, etwa um dank Smartphone ein gesünderes Leben zu führen – er birgt aber auch die Gefahr des Missbrauchs.

In der Auflösung dieses Dilemmas liegt wohl die Hauptschwierigkeit im Umgang mit dieser neuen Technologie: Wege zu finden, der neuen Komplexität Herr zu werden und die Technik souverän so zu nutzen, dass sie unser Leben leichter macht statt anstrengender.

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