Diesen Freitag und Samstag kommen in den Gebäuden des Fernsehstudio Zürich rund 70 Hacker zusammen – mit einem gemeinsamen Ziel: Daten der SRG anzuzapfen, zu modifizieren, zu filtern um damit neue kreative Anwendungen zu entwickeln.
Die SRG stellt den Programmierern dafür einen Pool an Radio- und TV-Daten aus dem eigenen Haus zur Verfügung. Was die Hacker damit anstellen, liegt an ihnen. Sie arbeiten alleine oder in Gruppen, wenn es ihnen gelingt, andere Teilnehmer von ihrem Projekt zu überzeugen und mit ins Boot zu holen. Zu gewinnen gibt es (neben Kaffee-Tassen mit SRG-Logo) neue Erfahrungen und ewigen Hacker-Ruhm.
Von den SRG-Servern abgreifen können die Hacker ausgewählte Daten, die den Datenschutz nicht gefährden. Teile der Ton- und Bild-Archive, Teletext-Informationen, Sendungs-Planung oder Sendedaten wie Informationen zum aktuellen Musik-Titel am Radio. Wie man aus diesen Zutaten interessante neue Anwendungen, so genannte Mashups entwickelt, machte die SRG selber unlängst mit ihrem DIY.fm , dem Do-it-yourself-Radio vor. Mit DIY.fm pickt man aus den verschiedenen SRG-Programmen die Radio-Inhalte, die einen am meisten interessieren und stellt sich damit seinen persönlichen Radiosender zusammen.
Wir haben selber eine Software-Firma und sehen das als coolen Firmen-Event.
Die SRG spielt damit an den ersten Hackdays interessierten IT-Entwicklern den Ball zu, mindestens ebenso kreative Ideen zu entwickeln, was man aus dem immensen und medienreichen Datenberg der SRG herausziehen könnte. Und neue Wege zu finden, wie man die vielen Inhalte den Leuten zur Verfügung stellen kann.
Die Ideen spriessen. Ein Team aus Bern tüftelt gerade an einer App, die an jedem Ort der Schweiz anzeigt, was in den letzten Wochen über diesen Ort im Radio und TV gekommen ist. Andere versuchen die Sendedaten von SRF auf Google Glass einzublenden. Und auch eine internetverbundenen Puppe ist in Produktion, die automatisch den Fernseher einschaltet, wenn die Simpsons kommen.
Hauptpreis: Eine Teletextseite
Bis um 14 Uhr am Samstag haben die Hacker Zeit, um ihre Ideen in Code umzusetzen. Dann werden die drei überzeugendsten Projekte prämiert. Erster Preis wird eine Teletext-Seite sein, über dessen Inhalt der Gewinner ein Jahr lang verfügen kann. Ob die Teilnehmer nach den Hackdays ihre Mashups weiterentwickeln wollen, bleibt ihnen überlassen. Die SRG ist bemüht, ihnen den Zugang zu den Daten auch nach dem Anlass zu gewähren.
Live-Blog & Twitter
Bis am Samstag Nachmittag wird es für die Teilnehmer voraussichtlich viel Koffein und wenig Schlaf geben. Um den Stand der Entwicklungen in den Räumen des Fernsehstudios am Leutschenbach möglichst nah verfolgen zu können, wird live von dort mit #srghack gebloggt . Den ganzen Twitter-Feed gibt's auch hier: