Das Content Management System Magnolia betreibt die Webseiten der Migros, des Amerikanischen Verteidigungs-Ministeriums, der Allianz-Versicherung, des Arabischen Nachrichtensenders Al Arabiya und hunderter weiterer Kunden.
Nach vielen Jahren der Unsicherheit hat sich nun auch der wirtschaftliche Erfolg bei «Mangolia International» eingestellt. Der aktuelle Hauptstandort am Rhein bei Basel droht bald schon aus allen Nähten zu platzen.
Es begann in einem Hinterhof
Als Pascal Mangold und Boris Kraft vor 15 Jahren ihr Unternehmen gründeten, deutete noch nicht viel auf den späteren internationalen Erfolg hin. Die zwei begannen im Hinterhof eines Restaurants damit, für lokale Grossbetriebe Webseiten zu programmieren und zu unterhalten. Eine Arbeit, die gemäss Pascal Mangold heute nicht mehr attraktiv sei, da sie im angrenzenden Ausland zu wesentlich tieferen Tagessätzen angeboten werde.
Vor zehn Jahren änderten Mangold und Kraft dann den Fokus ihres Unternehmens. Mit Magnolia wollte man nicht mehr länger Webdienste anbieten, sondern Software entwickeln und vertreiben, mit der sich Webseiten und ihre Inhalte verwalten lassen sollten. Die Software Magnolia wurde soeben in ihrer fünften Version veröffentlicht.
Erfolgsmodell Open Source
Einer der Schlüssel zum Erfolg hinter Magnolia dürfte das Open Source Modell sein, das die Magnolia-Gründer konsequent verfolgen. Die Software kann von jedermann kostenlos heruntergeladen, eingesetzt und verändert werden. Daneben bieten sie eine leicht angepasste Version für grössere Unternehmen an, die auf deren Wünsche zugeschnitten werden kann. Kunden dieser Version zahlen zwar, haben zudem Anspruch auf technische Unterstützung und konstante Weiterentwicklung einzelner Funktionen.
Content Management Systeme - eine Schweizer Tradition
Neben Magnolia haben sich bereits andere Schweizer Software-Unternehmen international etablieren können. So hat die Firma «Day», die ebenfalls aus Basel stammt, schon vor Jahren mit ihrem Börsengang von sich reden gemacht. Im Jahr 2010 wurde Day vom amerikanischen Software-Giganten Adobe für 240 Millionen Dollar gekauft. Aus der Westschweiz stammt das ebenfalls international erfolgreiche CMS «Jahia».
Uns Schweizern entspricht die Ordnungsliebe, die es braucht um ein CMS zu entwickeln.
Für den Erfolg all dieser Unternehmen haben aber weder Standort-Förderung noch Standort-Marketing eine wesentliche Rolle gespielt. Die Schweiz sei ein gutes Pflaster, um qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben, sagt Pascal Mangold. Bei Magnolia sind alleine bei den 30 Arbeitnehmern am Standort Basel 14 Nationen vertreten. Und wenn es mit dem Unternehmen im gleichen Tempo weiter geht, dann sind die Gründer bald gezwungen zu expandieren. Entweder in ein grösseres Hauptquartier in Basel oder aber an neuen Standorten im Ausland wie beispielsweise in China.