Ausschnitt wählen, abdrücken, einen knalligen Filter auswählen. Fertig! Mit dem Smartphone Fotos zu machen, die nach etwas aussehen, ist kinderleicht.
Mit innovativen Apps holt man allerdings noch weit mehr aus seiner Handykamera als die bereits etwas abgedroschenen Instagram-Farbverläufe.
Mehr Kontrolle, mehr Einstellungen
Apps wie « Camera+ » (iOS), « Androidslide » oder « Camera FV-5 » (beide Android) verleihen den Handy-Kameras zusätzliche zu den bereits im Betriebssystem vorhandenen Funktionen und Fähigkeiten.
Bei schwierigen Lichtverhältnissen sind zum Beispiel getrennte Fokus- und Belichtungsmesser hilfreich: Durch antippen des Bildschirms können zwei unterschiedliche Bereiche im Bild definiert werden. Einer für die Belichtungsmessung und einer für den Autofokus.
So bleibt das Hauptmotiv im Bild scharf, auch wenn das Licht in einem anderen Bereich des Bildes gemessen wird.
Weitere Funktionen dieser Apps: Bildstabilisatoren, Selbstauslöser, Serienaufnahmen und fortgeschrittenere Funktionen wie Belichtungsreihen oder Histogramme.
Gruppenbild ohne Fotograf
Eine Gruppe von Menschen zu fotografieren, braucht einen Fotografen. Will man den aber auch mit ihm Bild haben und hat kein Stativ für den Selbstauslöser, wird es anspruchsvoll. « Groopic » bietet eine raffinierte Lösung für dieses Problem: Die iOS-App setzt aus zwei Aufnahmen, die je von einer Person aus der Gruppe geschossen werden, ein neues Bild zusammen. Dabei ergänzt die App das erste Bild mit dessen Fotografen, der auf dem zweiten Bild zu sehen ist. Kompliziert, aber eigentlich ganz einfach, wie das Bild illustriert.
Bild im Bild
Viele aktuelle Smartphone-Modelle sind mit einer Front- sowie einer Rückkamera ausgestattet. Verschiedene Apps verweben die Bilder aus den beiden Sensoren. Dabei begegnen sich Betrachter und Motiv gewissermassen im gleichen Bild. Zwei Beispiele, die wir ausprobiert haben: « Frontback »(iOS) - « 2sidez » (Android)
Sprachsteuerung – mehr Theorie als Praxis
Einzelne Foto-Apps lassen sich statt per Tippen auf das Touchscreen per Sprachbefehl steuern (« Voice Camera Pro » iOS, « Androidslide » Android). Damit kann man etwa den Blitz ein- und ausschalten oder eine Aufnahme auslösen. Obwohl diese Apps ihr Versprechen halten, bleibt für uns der Nutzen der Steuermöglichkeit fraglich. Ist es doch entscheidend, im genau richtigen Moment auf den Auslöser drücken zu können und nicht auf die Spracherkennung warten zu müssen.
Der Trend für Nerds: 3D
Apps für stereoskopische Aufnahmen per Handy sind gross im Kommen. Die verschiedenen Anbieter verwenden dabei unterschiedliche Techniken.
So setzen gewisse Apps die dreidimensionalen Bilder aus zwei Fotos, deren Motive aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen wurden, zusammen (« 3DSteroid Pro », Android), oder aber aus den Bildern zweier gekoppelter Smartphones (« Synchrocam », iOS).
Noch einen Schritt weiter geht « Poppy3D », eine ausgeklügelte Optik in einem Gehäuse, das an eine Polaroid-Kamera erinnert. Zusammen mit einem iPhone kann man damit Fotos sowie bewegte Bilder in Farbe und 3D aufzeichnen. Die Aufnahmen können allerdings nur mit dem Poppy-Gehäuse auch in 3D wiedergegeben werden.