Office ist die lukrativste Software-Franchise aller Zeiten. Microsoft soll damit allein in der vergangenen Dekade 180 Milliarden Dollar eingenommen haben. Allerdings: Mit sinkenden PC-Verkäufen stagniert auch das Geschäft mit Word und Co., die auf dem PC quasi Standard waren.
Für Microsoft ist es deshalb dringend nötig, mit Office auch im Geschäft mit mobilen Geräten Fuss zu fassen. Im letzten Jahr wuchs der Tablet-Verkauf noch einmal um 70 Prozent, während 10 Prozent weniger PCs über die Ladentische gingen.
Design wird gelobt
Für das iPhone hat Microsoft bereits im vergangenen Jahr eine Office-Version herausgebracht. Für das iPad wurden die drei Programme – Word, Excel und Power Point, die separat im Appstore heruntergeladen werden müssen – noch einmal gründlich überarbeitet und dem grösseren Bildschirm des iPads angepasst.
Erste Reviews sind mit der Umsetzung auf dem iPad durchaus zufrieden und loben etwa das schöne Design und die vielen Möglichkeiten, die Programme den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen.
Glücklich, wer ein Abo hat
Allerdings: Wer auch auf dem iPad sämtliche Office-Funktionen nutzen will, benötigt ein Office-Abonnement . Für alle anderen gibt es eine 30-tägige Gratis-Testphase. Ist die abgelaufen lassen sich Dokumente zwar noch anschauen oder zum Beispiel als Powerpoint-Präsentation zeigen – Änderungen können aber keine vorgenommen und auch keine neuen Dokumente erstellt werden.
Ein Office-365-Abonnement kostet 12 Franken im Monat oder 120 Franken im Jahr. Das Office-Angebot für das iPad ist deshalb vor allem für jene Benutzer interessant, die bereits über ein solches Abonnement verfügen.
Microsoft Cloud-Dienste nur mit Office
Wer keine Lust hat, sich per Abo an Microsoft zu binden, für den gibt es auch Alternativen: Die iWork-Programme von Apple zum Beispiel, die pro Stück 10 Franken kosten oder gratis sind für alle, die ihr Apple-Gerät nach dem Herbst 2013 gekauft haben.
In Apples Appstore stehen ausserdem viele Apps von Dritten, die ebenfalls Programme wie Word, Excel oder Powerpoint ersetzen können. Nachteil bei allen diesen Apps (auch denen von iWorks): Sie arbeiten nicht mit Microsofts Cloud-Diensten wie etwa OneDrive zusammen, die nur mit Office funktionieren.
Ein Angebot für Geschäftskunden
Office auf dem iPad kann deshalb vor allem für Business-Kunden von Interesse sein: Im Geschäftsumfeld ist häufig schon ein Office-Abonnement vorhanden und es besteht das Bedürfnis, per Cloud-Diensten Dokumente gemeinsam bearbeiten zu können.