Spätestens seit James Camerons Science-Fiction-Streifen «Avatar» ist der Begriff uns allen geläufig. Als Avatar erscheinen wir in einer anderen Welt als ein zweites Ich. Niemand hat das unserer Ansicht nach dringender nötig als Nik Hartmann.
Als TV- und Radio-Moderator ist er Identifikationsfigur und Dauerunterhalter; überall beliebt und stets auf Sendung.
Dank seinem neuen Avatar kann er nun aber auch mal abtauchen, von der Bildfläche verschwinden und stattdessen seinen «Nikvatar» vorschieben. Dafür haben wir Nik in die chinesische 3D-Avatar-App Myidol gezwängt.
Cheap China machts möglich
Ein einziges frontales Portraitfoto genügt der App, um ein erstaunlich präzises und lebendiges 3D-Abbild einer Person zu errechnen.
Zwar gäbe es innerhalb der App die Möglichkeit, die Erkennung von wichtigen Gesichtsmerkmalen von Hand nachzubessern. Doch das ist in den meisten Fällen überflüssig.
Hat die App das Gesicht erst einmal erkannt, werden die Daten gemäss Bildschirm auf einen Server in China geladen und dort zu einem 3D-Modell verarbeitet. (Die SRF-Redaktion übernimmt keine Verantwortung für den korrekten Umgang mit diesen Daten.)
Das Resultat ist verblüffend. Die 3D-Avatare aus der Myidol App wirken durch ihre subtilen Animationen lebensnah und sind doch eindeutig von ihren Vorbildern abstrahiert. Auch dank den überzeichneten Proportionen des Kopfes (Kindchenschema) , werden sie zu animierten Karikaturen von uns.
Ein Avatar (Substantiv, maskulin; der Avatar) ist eine künstliche Person oder eine Grafikfigur, die einem Internetbenutzer in der virtuellen Welt zugeordnet wird, beispielsweise in einem Computerspiel.
Maske, Garderobe, Kung Fu
Ist das 3D-Modell erst einmal erstellt, geht es erst richtig los.
Zuerst in der Maske, wo wir Nik (oder uns selbst) eine neue Frisur, einen Bart oder Schnauz oder gar eine andere Augenfarbe verpassen können. Mit einem Slider lässt uns die App darüber hinaus auf Wunsch etwas älter oder jünger aussehen.
Weiter zur Garderobe! Hier gibt's nebst Schuhen, Hosen und Röcken auch ganze Anzüge, Sportbekleidung und wilde Kostüme.
Wenn wir uns für ein Outfit entschieden haben, geht es ins Animationsstudio.
Dort tanzen und singen wir, fahren auf grossen Motorrädern oder zeigen unsere Kung-Fu-Tricks. Diese Animationen lassen sich als kurze Filmchen speichern und auch gleich von der App aus auf sozialen Medien teilen. Alles ist niedlich, poppig bunt und überall lauern süssliche asiatische Klänge. Die App Myidol ist so chinesisch – man glaubt es kaum.
Auf eigene Gefahr
Die iOS-Version von Myidol gibt es kostenlos auf iTunes. Die Android-Version existiert erst im Beta-Stadium ausserhalb von Google Play und lief in unserem Test sehr instabil. Für Mutige und Interessierte ist der Link trotzdem hier .