Spiele beherrschen die App-Charts. Da Smartphones heute in der Regel ohne Tasten und Knöpfe daherkommen, lassen sich diese Games aber nur per Touchscreen oder gelegentlich per Bewegungssensoren steuern. Was in manchen Fällen zu innovativen Formen der Spielsteuerung führt, sorgt in anderen Fällen für ungenügende Kontrolle. Die «Powershell», ein Gamecontroller mit integriertem Akku, soll dem iPhone die nötigen Knöpfe und Tasten geben, um es zur mobilen Spielkonsole zu machen.
Minimum an Features plus ein Extra
Nebst der bislang überschaubaren Menge an Spielen begrenzt auch die Auswahl an kompatiblen Smartphones die potentielle Kundschaft. In die «Powershell» passen nur iPhone 5, iPhone 5S sowie iPod Touch der fünften Generation. Der Controller hat Aussparungen für Lautstärke-Regler, Kamera und Kopfhörerausgang.
Die Spiele steuert man über ein Steuerkreuz, vier Knöpfe und zwei «Shoulderbuttons», also Knöpfe für die Zeigefinger an der oberen Kante. Nebenbei dient der Controller als zusätzliche Batterie mit 1500 mAh Kapazität; das entspricht der Ladung eines iPhone-Akkus.
Nur fast wie richtig
Mit dem Controller einer richtigen Spielkonsole kann es die «Powershell» allerdings nicht aufnehmen. Zu wenig ergonomisch liegt sie dafür in der Hand, zu wenig präzise ist das Steuerkreuz. Ein stufenloser Analog-Stick, wie ihn bereits die «Playstation Vita» kennt, fehlt ganz.
Trotzdem sind die physischen Tasten und Knöpfe eine willkommene Hilfe, wenn man regelmässig Games auf seinem Smartphone spielt, bei denen die Touchscreen-Steuerung an ihre Grenzen stösst. Fazit für Kenner: Die «Powershell» spielt am ehesten in der Liga der Nintendo DS.
Begrenzte Anzahl Spiele
Nicht alle Spiele werden automatisch besser, wenn man sie mit dem Logitech-Controller oder einem vergleichbaren Produkt spielt. Die grosse Mehrheit der iOS-Spiele kommt ohne klassische Steuerung (L/R, Up/Down, Fire) aus, was oft zu interessanten Spielkonzepten und Spielmechaniken führt.
Von den wenigen Spielen, die heute schon mit der «Powershell» funktionieren , profitieren vor allem solche, die von anderen Spielkonsolen kommen und für iOS adaptiert wurden. Ohne eine Controller simulieren diese Spiele ohnehin eher behelfsmässig eine klassische Steuerung auf dem Touchscreen. Das ist selten befriedigend, da man sich auf dem eigenen Bildschirm herumfingern muss.
Auch wenn sich die unterstützen Games deutlich präziser und angenehmer spielen, konnte uns die «Powershell» in einigen Fällen nicht restlos überzeigen. Zu wenig «pixelgenau» reagiert vor allem der Steuerknopf; das kann bei gewissen Spielen frustrierend sein.
Fazit: Die «Powershell» ist nichts für Gelegenheits-Gamer. Wer die 129 Franken dafür ausgeben will, sollte sich ziemlich genau überlegen, für welche Spiele sich das lohnt.
Alternativen für iOS und Android
Mit iOS 7 hat Apple eine eigene Software-Schnittstelle eingeführt, mit der Gamecontroller wie die «Powershell» einheitlich unterstützt werden. Das macht es für Entwickler einfacher, Spiele mit solchen Controllern kompatibel zu machen. Damit dürfte die Auswahl an Spielen sowie an Controllern künftig noch zunehmen.
Für Android-Handys wie auch für das iPhone gibt es bereits heute Alternativen zu Logitech. So bietet zum Beispiel der Hersteller Moga Everywhere Controller für ältere iPhone-Modelle an, ebenso für eine Auswahl an Android-Handys.