In der heutigen, digitalen, Zeit kommunizieren Jugendliche vornehmlich über ihre Smartphones. Mit Nachrichtenprogrammen wie WhatsApp tauschen sie sich pausenlos aus – und häufig werden dabei auch selbst fotografierte Nacktbilder oder pornografische Inhalte verschickt. Solche Fotos, die nicht jeder einfach erwerben kann, werden dabei vor allem unter Knaben als Trophäen behandelt und stolz weiter verschickt
Sexting ist weit verbreitet
Urs Kiener, Kinder- und Jugendpsychologe von Pro Juventute, sagt, dass von den 9 bis 14-jährigen Kindern bereits rund 20 Prozent Erfahrungen mit Sexting gemacht hätten. Bei den 15 und 16-jährigen seien es fast 40 Prozent.
Dennoch besteht laut Pro Juventute in der Schweiz dringender Aufklärungsbedarf über die neuen Risiken im Internet. Eine im Auftrag der Kinder- und Jugendorganisation durchgeführte repräsentative Umfrage zeigt: 8 von 10 Schweizerinnen und Schweizern wissen nicht, was Sexting ist. 7 von 10 Befragten gaben zudem an, mit den Jugendlichen in der Familie nie über die Risiken von Sexting zu sprechen.
Das Internet vergisst nicht
Über neue Technologien verbreiteten sich solche Bilder oft ungewollt und in Sekundenschnelle über das Internet. Weder Jugendliche noch Eltern sind sich laut Pro Juventute bewusst, welche Risiken damit verbunden sein können..
Oftmals vermische sich bei den Jugendlichen die private mit der öffentlichen Sphäre, sagt Urs Kiener von Pro Juventute. Sei ein Nacktbild erst einmal im Internet publiziert, könne Sexting zu einem hässlichen Cyber-Mobbing führen: «Für die Betroffenen ist es äusserst belastend, wenn Nacktfotos von ihnen im Netz auftauchen und weiter verschickt werden», sagt Kiener.