Virtuelle Trauer
Die erste Staffel der Channel-4-Serie «Black Mirror» von Charlie Brooker war ein visionärer, eiskalter Blick in die nahe Zukunft unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft. Nun hat die zweite Staffel begonnen, mit einem tollen Thema: Eine junge Frau verliert ihren Mann bei einem Verkehrsunfall. Und nutzt dann (zunächst widerwillig) einen Online-Dienst, der aus den Social-Media-Daten eine virtuelle Figur des Verstorbenen rekonstruiert. Mit der sie dann chattet und telefoniert, als wäre ihr Mann noch am Leben. Das Blog Nerdcore bemerkt, Link öffnet in einem neuen Fenster, dass es nicht in erster Linie um simple Technologie-Kritik gehe, sondern um eine Extrapolation, wie sich Trauer durch das Vorhandensein digitaler Spuren grundlegend verändern könnte:
Falsche Freundin
David Lee hat sich eine Freundin gekauft, Link öffnet in einem neuen Fenster. Sophia heisst sie, und gekostet hat sie fünf Dollar. Eine Woche lang war sie Davids Freundin – auf Facebook. Eine besonders aktive Gestaltung der digitalen Identität – und Lee bemerkt ein eher unappetitliches Motiv:
Die virtuelle Uni und die reale Überschwemmung
Professor Jeff Brand in Queensland, Australien, baute zusammen mit seinen Studenten den Campus der Universität nach, im Spiel Minecraft. Als kürzlich während der verheerenden Fluten die Universität geschlossen wurde, hielt er mit seinen Studenten trotzdem eine Lektion ab, in ihrem selbst gebauten virtuellen Schulzimmer. Mark Serrels vom Game-Blog Kotaku beschreibt , Link öffnet in einem neuen Fensterdie surreale Szene:
Unser Stern
Alan Friedman fotografiert die Sonne. Er richtet ein Teleskop direkt ins Licht, und filtert so, dass es seine Kamera nicht zerstört. Er schärft und putzt und färbt die Fotos, bis wunderbar ruhige Porträts unseres Sterns entstehen. Das Blog Colossal zitiert , Link öffnet in einem neuen Fensterihn so:
Raubkopierte Spiele aus Syrien in Nairobi
Joe Keiser ist auf Besuch in Nairobi und stöbert dort durch die lokalen Game-Shops. Er treibt dabei Fundstücke auf, die man nicht anders als «a huge pile of WTF» beschreiben kann. Zum Beispiel eine modifizierte Version von «Grand Theft Auto: San Andreas», in dem die Ladebildschirme mit Nahaufnahmen von Kirk (und Michael) Douglas ersetzt sind, die Hauptfigur ebenfalls geradeso Kirk darstellt und sämtliche Missionen entfernt wurden. Keiser fragt sich, Link öffnet in einem neuen Fenster, wie wir auch:
Viele dieser wirren Kreationen wurden offenbar in Syrien (!) produziert. Das Magazin Gameological zeigt verwundert, Link öffnet in einem neuen Fenster die köstlichen Titelbilder unzähliger Spiele aus der Raubkopierer-Bude «Syrian Games». In der GTA offenbar nicht nur mit lokalen Grössen (Goran Inzibat? Hussein Al Jasmi?) kombiniert wird, sondern auch mit Sonic oder Sponge Bob. Jup, Sponge Bob.
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