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Digital Drohnen für Google

Drohnen von Titan Aerospace können bis zu fünf Jahre in der Luft bleiben. Damit könnte Google nicht nur ein Handy-Netzwerk und Internetzugang realisieren, sondern auch Wetterdaten sammeln und Unterstützung im Falle einer Katastrophe anbieten. Und allerlei mehr.

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Google geht in die Luft (SRF 3, Info 3)
03:20 min
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Google Inc. teilte gestern mit, dass die Firma den Drohnenhersteller Titan Aerospace übernommen hat. Zum Preis machte das Unternehmen keine Angaben. Gerüchteweise hatte sich auch Facebook für das britische Start-up interessiert und soll angeblich bereit gewesen sein, 60 Millionen Dollar dafür zu bezahlen.

Drohne ersetzt Satellit

Die Firma Titan Aerospace arbeitet an Drohnen, die über Solar-Energie angetrieben bis zu fünf Jahre in der Luft bleiben können. Die unbemannten Flugzeuge fliegen in einer Höhe von 19 Kilometern – wesentlich tiefer als Satelliten.

Ein Dutzend Somalier und Somalierinnen sitzen in einem Internet-Kaffee vor den Bildschirmen.
Legende: Googles Vision: Diese Somalier könnten in Zukunft über ein fliegendes Netzwerk ans Internet angeschlossen werden. Reuters

Diese Roboter-Flugzeuge haben Vorteile: Sie sind wirtschaftlicher als Satelliten; sie sind einfacher zu steuern als Ballons. Und sie können für Reparaturen auf die Erde zurückkehren. Mit der entsprechenden Netzwerk-Infrastruktur versehen, können sie grossen Gebieten den Zugang zum Handynetz oder zum Internet ermöglichen – zum Beispiel nach Katastrophen wie Erdbeben. Drohnen, die als fliegendes Netzwerk im Einsatz sind, könnten Leben retten.

Futuristisch, aber realistisch

Doch damit ist das Potential der Flugkörper nicht erschöpft. Die neuartigen Flugzeuge könnten auch Daten für Wetterprognosen sammeln oder Luftaufnahmen anfertigen für Dienste wie Google Maps. Diese Szenarien klingen wie Zukunftsmusik und werden sich in den nächsten Jahren wohl kaum verwirklichen lassen. Doch nicht nur Google forscht auf diesem Gebiet: Konkurrent Facebook arbeitet zusammen mit Firmen wie dem Netzwerkausrüster Ericcson an einem ähnlichen Projekt unter der Bezeichnung Internet.org.

Das Konsortium will Gutes tun, indem es Randregionen den Internet-Zugang ermöglicht – und so ganz nebenbei auch neue Märkte für sich erschliesst. Wenn zwei der grössten Internet-Firmen der Welt zum selben Schluss kommen, so steckt mehr dahinter als blosse futuristische Träumerei.

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