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Digital Fünf neue Tricks für das alte Smartphone

Langeweile im Schubladen-Grab: Rund 200'000 ausgediente Smartphones fristen dieses traurige Dasein. Das darf nicht sein! Ideen, wie wir den ehemals treuen Begleiter auch im vermeintlichen Rentenalter sinnvoll beschäftigen können.

Tipp: Bevor man sein altes Handy mit neuen Aufgaben betreut, empfiehlt es sich, unnötige Apps, private Daten, sowie Mail- und andere Konten zu löschen. Am einfachsten und sichersten geht das, wenn man das Handy vollständig zurücksetzt. Bei Android Handys tut das der Befehl "Auf Werkseinstellungen zurücksetzen". (Unter Einstellungen/Speicher oder Einstellungen/Privatsphäre). Die gleiche Funktion findet man beim iPhone unter "Inhalte & Einstellungen löschen" (Unter Einstellungen/Allgemein/Zurücksetzen).

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Beitrag auf SRF 3 am 5.6.2013
05:05 min
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1. Überwachungskamera

Das Smartphone hat eine Kamera, einen Internetanschluss und ein bisschen Hirn: Alles, was es braucht, um aus ihm eine Überwachungskamera zu machen. Man hängt es an den Strom, platziert es geschickt im Raum und installiert eine passende App – danach kann man zum Beispiel ab und zu in die Ferienwohnung blicken, schauen, ob die Katzen das Wohnzimmer schon vernichtet haben oder sich warnen lassen, wenn jemand durch die Wohnung geht, der da nicht sein sollte.

iWebcam (iOS) macht zwar nur Fotos, läuft dafür auch auf älteren Smartphones. Das Einrichten ist vergleichsweise einfach, man benötigt keine externen Anbieter, denen man vertrauen muss. Dafür kann die App keine Bewegungen erkennen.

IP Webcam (Android) ist eine einfache Entsprechung für Android-Smartphones. Kann Video streamen; um von aussen darauf zuzugreifen, sind etwas technische Kenntnisse notwendig.

Ustream (iOS, Android) ist dagegen einfach einzurichten; man zweckentfremdet gewissermassen den Streaming-Dienst. Auch hier fehlt Bewegungserkennung, dafür hat man mit jedem Browser Zugriff auf das Live-Bild. Wichtig: Den Channel als Privat kennzeichnen (unter Channel-Einstellungen, Erweitert) und mit einem Passwort versehen, damit ihr nicht plötzlich eure Wohnung broadcastet.

Presence (iOS) ist das im Video gezeigte Beispiel. Auf die Kamera (mit Ton) wird von einem anderen iOS-Gerät aus zugegriffen. Die App bietet Bewegungserkennung und kann sogar ein Warn-Mail mit einem kurzen Video-Ausschnitt verschicken. Allerdings ist dafür die Registrierung beim Hersteller (People Power) nötig.

iVigilo Smartcam (iOS) verspricht, ein Smartphone zu einer kompletten Security-Kamera auszubauen. Im Gegensatz zu Presence kann man hier per Browser auf die Kamera zugreifen. Erweiterte Funktionen wie Alarmierung oder sinnvolle Bewegungserkennung sind hier allerdings kostenpflichtige Erweiterungen.

Wie man im Video oben sehen kann, müssen die Lichtverhältnisse im Raum gut sein, um überhaupt eine Chance zu haben, ein Gesicht zu erkennen. Also das Smartphone nicht gegen ein Fenster oder eine Lampe richten. Da es aussieht wie ein Smartphone, das auflädt, fällt die Überwachung nicht sogleich auf. Doch ein Einbrecher wird das Smartphone ohnehin einsacken – der Anspruch, eine echte Überwachungskamera ersetzen zu können, wird deshalb nicht eingelöst.

2. Festnetz-Telefon

Skype als Telefonersatz macht nur Sinn, wenn man immer erreichbar ist, die App also immer läuft. Ein perfektes EInsatzgebiet für unser ausrangiertes Smartphone. Damit und mit Skype telefonieren wir kostenlos mit anderen Skype-Benutzern - auch mit Video und in der Regel in viel besserer Qualität als übers Handy-oder Festnetz.

Mit einem Skype-Guthaben rufen wir klassische Festnetz-oder Handynummern an und können uns bei Bedarf sogar eine eigene «Festnetznummer» kaufen, damit uns andere auf diese Nummer zum günstigen Festnetztarif anrufen können.

Wozu? Das spart Geld, vor allem, wenn wir auf diese Weise ganz auf den Festnetzanschluss und die damit monatlich fällige Grundgebühr verzichten können.

So geht's: Skype (Android / iOS) installieren, wenn noch nicht vorhanden, Skype-Konto eröffnen, und bei Bedarf Guthaben respektive Telefonnummer kaufen.

3. Jukebox

Wir machen das alte Smartphone zur fest installierten Jukebox!

Dazu schliessen wir das Handy per Kabel an die Anlage an. Zusammen mit einer Streaming-App wie Spotify wird die Jukebox zur unerschöpflichen Musik-Quelle.

Die Musik muss dabei nicht mühsam am Smartphone-Bildschirm zusammengestellt werden. Mit Spotify lassen sich Playlisten, die man auf einem anderen Gerät wie zum Beispiel einem PC erstellt hat, ganz einfach übernehmen und abspielen.

4. Maus spielen

Mobile Mouse verwandelt das Smartphone in eine Maus, besser gesagt, in ein Touchpad, wie wir es von Notebooks gewohnt sind. Dieses oder jeden anderen Computer, der am heimischen Funknetz angeschlossen ist, können wir nun über das Smartphone steuern. Und sogar Texte schreiben «auf Distanz» funktioniert.

Wozu? Um ganz bequem vom Sofa aus ein Notebook zu steuern, das an an den Fernseher angeschlossen ist, um dort als Medien-Computer Filme abzuspielen.

So geht's: Einfach App für Android oder iOS herunterladen, auf dem Rechner, der ferngesteuert werden soll, die Serversoftware installieren - fertig!

5. Deluxe-Baby-Fon

Abends raus in die Kneipe auf ein Bier? Aber alleine? Kein Problem. Das ausrangierte Smartphone dient als komfortables Babyfon.

Neben der entsprechenden App ist allerdings auch eine aufgeladene SIM-Karte notwendig, denn die meisten Babyfon-Apps können auf eine voreingestellte Nummer anrufen, wenn das Baby lärmt. Ihre Reichweite ist damit unbegrenzt.

Hier je ein Beispiel für iOS und Android.

Wer sein Kind überwachen will, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen, dem genügt eine App, die per WiFi kommuniziert. Allerdings sind dann wie bei einem klassischen Babyfon zwei Smartphones notwendig. Das alte lässt man im Kinderzimmer, wo es als Sender fungiert. Das neue Handy trägt man als Monitor auf sich.

Baby Monitor für iOS und Baby Monitor & Alarm für Android (nicht von der Redaktion getestet, verspricht das gleiche wie die iOS App).

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