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Digital QR-Code: Quadratische Weihnachtswünsche

Vor 22 Jahren wurde der QR-Code in Japan erfunden. Damals brauchte es zum Entziffern noch spezielle Geräte, heute reicht ein Smartphone. Das Schwarz-Weiss-Muster ist deshalb beliebter denn je. Was es zum Lesen braucht, wie man selber einen QR-Code generieren kann und was das bringt.

  • Der QR-Code wurde vor 22 Jahren in Japan erfunden. Weil man das Muster heute mit jedem Smartphone einlesen kann, verbreitet sich der QR-Code schnell.
  • Zum Einlesen braucht man eine App. Wichtig: Die App sollte zuerst die Adresse einer Webseite anzeigen und nicht einfach die Seite öffnen.
  • Einen eigenen QR-Code zu generieren ist nicht schwer. Dazu gibt es zahlreiche Webseiten, die aus einem Text ein Muster berechnen.

Wie kann ich einen QR-Code lesen?

Um einen QR-Code zu entziffern, braucht man ein Smartphone mit entsprechender App. Die Auswahl an Gratis-Software ist dabei so gross, dass man leicht den Überblick verliert.

Rechts QR-Code, links Screenshot einer App.
Legende: Adresse in QR-Code: So stellt eine QR-Code-App die Adresse links im Bild dar. SRF

Wichtig: Aus Sicherheitsgründen sollte man keine QR-Code-Apps verwenden, die einen Link auf eine Webseite automatisch öffnen. So kann man sich leicht Schadsoftware einhandeln. Deshalb sollte die App zuerst bloss die eingelesene Web-Adresse anzeigen und diese erst dann öffnen, wenn der Nutzer sein OK dazu gegeben hat.

Der Virenschutz-Hersteller Norton hat eine App entwickelt, die Wert auf Sicherheit legt und diesem Prinzip folgt. Von diesem QR-Code Scanner gibt es sowohl eine Version fürs iPhone als auch eine für Android-Geräte.

QR-Codes sind nicht nur etwas für kommerzielle Anbieter. Jeder kann Information in einem QR-Code zur Verfügung stellen.

Wie kann ich einen QR-Code generieren?

Nicht alles ist QR-Code

Box aufklappen Box zuklappen
Legende: Wikipedia

Nicht überall, wo ein Quadrat drauf ist, ist auch ein QR-Code drin. Die SBB zum Beispiel verwendet für ihre Billettes den Aztec Code, der nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert. QR-Code-Apps können damit jedoch nichts anfangen.

Alles, was es dazu braucht, ist eine Software, die meinen Text in ein QR-Muster verwandelt. Auch hier ist die Auswahl gross: Von Programmen für PC und Mac über Apps bis zu speziellen Webseiten ist alles zu haben und das erst noch kostenlos.

Am einfachsten ist der Weg über eine Webseite, zum Beispiel über das Zürcher Unternehmen Kaywa. Damit lassen sich QR-Codes etwa für Kontakte, Texte oder Links generieren

Noch weiter geht die Webseite QR Stuff. Man kann hier nicht nur einen bestimmten Ort auf Google Maps in ein Muster packen, auch Facebook- oder Twitter-Adressen lassen sich kodieren.

Beispiel: Einladung

Besonders praktisch: Einladungen für einen Anlass im VCalendar-Format. Dazu gehören neben dem Datum und der genauen Uhrzeit auch Angaben zum Veranstaltungsort. Scannt jemand dieses Muster von der gedruckten Einladung, so trägt die App die Veranstaltung im Kalender ein. Mit dabei ist auch ein Link auf den Veranstaltungsort, den man in Google Maps öffnen kann.

Beispiel: Weihnachtswünsche

Auch einfache Texte lassen sich als QR-Code speichern – und dann zum Beispiel in eine Weihnachtskarte integrieren. Verschickt man solche Nachrichten, macht das neugierig: Was mag wohl dahinter stecken? So kann man Freunde überraschen.

Weihanchtsmotiv mit Engel im Schnee, darüber ein QR-Code.
Legende: Transparenter Gruss im Schnee: Nicht alle QR-Code-Apps sind in der Lage, den Text zu lesen. Colourbox, SRF

Wer sich mit Grafik-Software auskennt, kann den QR-Code in eine bereits bestehende Neujahrskarte integrieren, etwa in dem man das Muster transparent macht und überlagert. Dabei muss man ein wenig üben, um die richtige Balance zu finden. Achtung: Nicht alle QR-Code-Apps können solche Muster gleich schnell und zuverlässig erkennen!

Beispiel: Etikette für den Koffer

Eine weitere Anwendung: die Etikette mit Adresse für den Koffer. Ist Name und Wohnort als QR-Code abgelegt, so hat das den Vorteil, dass nicht jeder unterwegs im Zug oder Bus sieht, wie ich heisse und wo ich wohne. Sollte der Koffer verloren gehen, so kann ein ehrlicher Finder mit Hilfer einer QR-Code-App die Adresse trotzdem lesen.

Wer hat's erfunden?

Der Kopf hinter den magischen Quadrätchen heisst Masahiro Hara. Er hat zu Beginn der 90er Jahre den QR-Code für den japanischen Autokonzern Denso Wave entwickelt.

Der Code sollte helfen, die Prozesse in der Auto-Produktion und die Zusammenarbeit zwischen den grossen Konzernen und den Zulieferern zu verbessern. Entscheidend war, dass die Lesegeräte den Code möglichst schnell scannen konnten – daher der Name Quick Response Code (schnelle Reaktion).

Noch zehn Jahre

In den letzten 20 Jahren wurde der Code ständig überarbeitet. Waren es zu Beginn noch 441 Quadrätchen, so stehen in der aktuellen Version 29'241 Felder zur Verfügung.

So kann man heute zwischen 1'852 und 4'296 Buchstaben und Zahlen kodieren. Das Speichervermögen hängt davon ab, wie wichtig die Fehlertoleranz ist. Je kleiner der Speicher, desto zuverlässiger kann die Information eingelesen werden. Geht man an die Grenze, so muss man damit rechnen, dass beim Lesen wiederholt Fehler auftreten.

Audio
QR-Code: Quadratische Weihnachtswünsche
aus Espresso vom 21.12.2016. Bild: Colourbox / Collage SRF
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 58 Sekunden.

Der Erfinder Masahiro Hara gibt dem QR-Code noch ein Jahrzehnt. Der Ingenieur ist überzeugt, dass dann die Bilderkennung so gut sein wird, dass ein Computer über eine Kamera ein Bauteil eines Autos auch ohne die Schwarz-Weissen Quadrätchen zuverlässig erkennen wird.

Ganz verschwinden dürfte der QR-Code jedoch nicht. Ab 2018 werden die Muster auf jedem Einzahlungsschein zu sehen sein. So wird sichergestellt, dass wir weder Kontonummern noch die 27 stellige Referenznummer abtippen müssen.

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