Sido ist immer noch ganz Rapper. Zum Interview kommt er in weissen Socken und Adiletten und kurz bevor das Interview beginnt, zieht er sich noch einmal die Trainerhose hoch. Irgendwas ist aber anders – Sido ist ruhiger geworden.
Die Schweiz mag der Berliner, weil hier alles etwas langsamer zu und her geht: «Das merkt man zum Beispiel auch bei den Kellnern.» Fondue mag er übrigens besonders gern, auch im Sommer.
Sein Geld will er trotzdem nicht bei uns lassen
«Hätte ich gewusst, dass es hier am Openair Lumnezia so schön ist, hätte ich meine Kinder mitgebracht. Wenn ich wieder hier spiele, nehme ich sie definitiv mit». Der ruhige Sido schätzt die Idylle. Er ist mit seiner Familie vor kurzer Zeit in ein Haus etwas ausserhalb von Berlin gezogen.
«Wieso denn nicht direkt in die Schweiz ziehen?», haben wir gefragt. «Ist mir zu teuer», lautet die lakonische Antwort. Er habe zwar genug Geld, möchte dieses aber nicht aus dem Fenster werfen. Allerdings könnte er sich vorstellen, eines Tages noch weiter raus aufs Land zu ziehen: «Ich mag es, wenn die Nachbarn weit weg sind.»
Von «Fuffies im Club» zu herumhüpfenden Kindern
Aktuell ist er aber zufrieden im «Speckgürtel» von Berlin. Da hat er auch seinen Garten – und natürlich seine Kinder. Sido ist ganz der Familienmensch und geniesst das häusliche Leben, wenn er mal zuhause ist. Dann dürfen ihn auch seine Kinder wecken, indem sie auf seinem Bauch rumhüpfen: «Das ist zwar nervig, aber ich werde gleich mit Lachen wach, mit lautem Lachen. Ich finde das schön.»
Rührend. Und so gar nicht Gangster.