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Stefan Buck und seine Hecht auf ihrem Erfolgsritt durch den Festivalsommer. (Heitere Openair 2018)
Legende: Stefan Buck und seine Hecht auf ihrem Erfolgsritt durch den Festivalsommer. (Heitere Openair 2018) SRF

Heitere Openair 2018 Heitere Openair: Höhepunkt, Streitpunkt und Stimmungspunkt

Eine Luzerner Band, die neue Fans fischt, ein amerikanischer Rapper, der einen bunten Abend zelebriert und ein Brienzer, dem Zofingen aus der Hand frisst. Das war das Heitere Openair. Punkt für Punkt.

Höhepunkt: Hecht

Auf die Mundart-Band der Stunde hat das Heitere Openair gewartet. Und Hecht zeigten allen, die noch nie an einem ihrer Konzerte waren, wieso das so ist. Mit viel Liebe für ihre Fans, strahlenden Gesichtern, Ohrwürmern, Schalk und Charme machten sie Zofingen glücklich.

Stimmungspunkt: Trauffer

Trauffer hat sich durch harte Arbeit, Biss und viel Show-Talent zum derzeit erfolgreichsten Schweizer Musiker gemausert. Am Heitere Openair liess seine Schlagerparty keine Fragen offen: Trauffer hat sein Ding gefunden.

Streitpunkt: Macklemore

Würde ich bunte Abende lieben, müsste ich Macklemores Riesenparty als Höhepunkt des Heitere Open Air 2018 bezeichnen. Dummerweise ist das nicht wirklich mein Ding. Mit einer Show, irgendwo zwischen Musical- und Verkleidungsparty, versetzte Macklemore Zofingen in Ekstase. Für mich war es zu viel Fasnacht und Aerobic und zu wenig Musik.

Doppelpunkt: Louis Berry

Eine treibende Pub-Rock-Show, gespickt mit einer gehörigen Portion Blues, schmetterte der Liverpooler Louis Berry ins Gelände des Heitere Openairs. Mit seinen bestechenden Songs, einer grandiosen Band und viel Schalk überzeugte der 26-Jährige vom ersten bis zum letzten Ton. Leider kriegten das viel zu wenige Leute mit.

Anziehungspunkt: Rag’n’Bone Man

Der britische Sänger Rag’n’Bone Man ist ein sicherer Wert. Mit seiner Soul-Stimme verzaubert er regelmässig die Festival-Publika. Auch das Heitere Publikum begrüsste den Sympathie-Brocken warmherzig und genoss seinen Auftritt.

Elfmeterpunkt: Casper

Die Festival-Granate Casper braucht keine Anlaufzeit, um ein Festival-Publikum in seine Fankurve zu ziehen. Mit klaren Anweisungen, viel Power und dringlichem Songmaterial sorgte der Rapper am Heitere Openair für Stimmung.

Superpunkt: Dodo & Friends

Dodo, Marc Sway, Nemo, Lo & Leduc, Rita Roof, Carla Puccini und De Luca feierten auf dem Heitere ihre Hits, den Sommer und sich selbst. Mit toller Band und einer cleveren Setlist lieferte die prominente Truppe einen runden Festival-Auftritt.

Extra-Punkt: Šuma Čovjek

Balkan-Sounds der Extraklasse brachten Šuma Čovjek auf die Parkbühne des Heitere Openair. Musikalisch hochstehend sorgte die zehnköpfige Truppe aus der Region Aargau und Zürich für einen äusserst sympathischen und energiegeladenen Festivalmoment.

Guter Punkt: Bausa

Bausas Mischung zwischen Dorfdisco-Performance und Hip Hop-Show, stiess in den ersten Reihen vor der Hauptbühne des Heitere Openair auf grosse Begeisterung. Selbstverständlich wird der deutsche Rapper an Hip Hop-Festivals enthusiastischer gefeiert. Die Hüpfleistung von Zofingen war aber ansehnlich.

Treffpunkt: Wincent Weiss

Wincent Weiss’ Reissbretttexte sind so austauschbar, wie seine Songs absehbar. Genauso unüberraschend und auf seine Weise perfekt, war der Auftritt des 25-Jährigen auf dem Heitere. Teenie-Pop aus dem Bilderbuch mit Gefühlsausbrüchen zum Ausschneiden und mit nach Hause nehmen.

Farbpunkt: Loco Escrito

Das Wetter musste der in Kolumbien geborene Zürcher nicht schönreden. Heiss war es am Sonntagmittag auf dem Heitere. Loco Escrito lateinamerikanisierte Zofingen mit seinem Reggaeton. Beim Flirt mit dem Publikum ist zwar noch viel Luft nach oben – an guten Songs mit bestechendem Latino-Charme fehlt es ihm aber nicht.

Gregi Sigrist

Musikjournalist für Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen

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Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

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