SRF 3 Redaktor Mani Neubacher fährt täglich mit der S12 von Winterthur nach Zürich. Eine der meistbefahrenen Zugstrecken der Schweiz. Entsprechend eng sind zu Pendelzeiten die Platzverhältnisse.
Mani erzählt aus seinem Pendler-Alltag: Winterthur Hauptbahnhof, Morgen 07:52 Uhr. Das Perron knallvoll. Mani geht zielstrebig in die untere Etage des Doppelstöckers, denn dort hat es in der Tendenz weniger Leute.
Doch dann der Schock: Der Zug ist bereits voll. Voll mit ÖV-Idioten, die eine Station vorher eingestiegen sind und sich diesen Vorsprung gnadenlos zunutze gemacht haben.
I tammi nomal jedem vo denä 20 Abteil hockt scho öppert. Und zwar in perfäkt öv-egoistischer Manier: Viererabteil, mer nimmt einä vo dä üsserä Sitz, Arsch uf dä Sitzkantä, Bei usgstreckt bis under dä Sitz gägenüber - muurä demit au ja niemert uf d’Idee chämt, zum uf einä vo dä beidä freiä Sitz am Feischter chlätterä. Und uf dä vorderi, eifach zum sicher gaa, no dä Rucksack druff. Blockierä.
Typ 1 also, der nervige, unanständige, egoistische Viererabteilbesetzer. Doch wer jetzt nur an schlecht erzogene Jugendliche denkt, täuscht sich. Zum Problem werden auch ältere ÖV-Benutzer.
Grösis! Am liebschtä im tätschvollä Bus. Wähled sich es möglichscht ängs Zweiersitzgrüppli, sitzed in usserä Sitz, Händtäschä uf em Schoss. Dä herrlichi Feischterplatz unerreichbar. Und em Grosi seit natürlich niemert: Chönd sie bitte rutschä….
Typ 2 darum; die schlecht platzierte nette alte Dame, die möglichst einfach wieder aussteigen möchte.
Aber wie soll man reagieren? Ausweichen und den Ärger runterschlucken. SRF 3-Reporter Mani Neubacher geht das Problem direkt an.
Ich sage freundlich aber mit aggressivem Unterton: Isch dä no frei!
Bedeutet für den ÖV-Idioten: Hopp. Rucksack weg. Füsse einziehen.
Mani setzt sich dann direkt neben den netten Mitreisenden und sorgt so dafür, dass die anderen beiden Sitze auch frei werden. Das Viererabteil ist gerettet, die Welt wieder in Ordnung.
Wie löst ihr solche Situationen im ÖV? Schreibt es uns im Kommentar.